Strategisches Risikomanagement in Frühphasenfonds
Thema: Venture Capital
Laufzeit: seit 10/2012
Projektleiter:
Prof. Dr. Michael Schefczyk
Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:
Frau M.Sc. Julia Wöhler
Webseite:
research.gruenderlehrstuhl.de
In Kooperation mit führenden deutschen Frühphasenfonds führen wir eine wissenschaftliche Studie zum strategischen Risikomanagement durch, um Erkenntnisse für das Fondsmanagement und Kapitalnehmer zu erforschen. In dem gemeinsamen Forschungsprojekt mit Herrn Prof. Dr. Pinkwart (Handelshochschule Leipzig) wurden bereits neun Frühphasenfonds und mehr als 139 Technologieunternehmen untersucht. Die wissenschaftliche Vorgehensweise verspricht eine hohe wissenschaftliche Relevanz, weil es sich im Vergleich zu bisherigen Studien auf eine Multi-Perspektiven-Analyse stützt und gleichzeitig eine longitudinale Zeitraumanalyse integriert. Gleichzeitig fokussiert sich die Studie auf einen praktischen Erkenntnisgewinn für das Risiko-, Netzwerk- und Technologiemanagement von Start-Ups und Implikationen für das Fondsmanagement von Frühphasenfonds.
Das Forschungsprojekt grenzt sich zu bisherigen Studien stark ab, indem eine Orientierung an inhaltlichen Perspektiven anstelle des phasenorientierten VC-Geschäftsmodells vorgenommen wird. Wir wollen die Studie daher an etablierten und in unterschiedlichen Fachdisziplinen behandelten Perspektiven ausrichten. Die sechs Perspektiven – interpersonelle Beziehungen, Netzwerke, Technologieeigenschaften, Managementunterstützung, Risikomanagement und Internationalisierung – werden zu Erkenntnissen für die Risikobewertung (Entscheidungszeitpunkt) und die Risikogestaltung (Beteiligungsverlauf) in Frühphasenfonds verdichtet.
In der empirischen Forschung zu Frühphasenfinanzierungen ist es bislang üblich, Zeitpunktanalysen auf der Basis einer einzelnen Informationsquelle durchzuführen. Beispielsweise wird der Erfolg von Finanzierungen an den Eigenschaften gespiegelt, die der Investmentmanager beim Beginn der Finanzierung wahrgenommen bzw. dokumentiert hat, soweit er diese im Rahmen einer später durchgeführten Datenerhebung noch wiedergeben kann. Um die auf der Hand liegenden Limitierungen dieses Ansatzes zu überwinden, werden mehrere Informationsquellen kombiniert. Im Mittelpunkt stehen die Entscheidungsakte (Businessplan, Due Diligence, Entscheidungsvorlage) und das laufende Reporting (qualitatives und quantitatives Reporting, Meilensteine, Budgets), mit denen statt einer Zeitpunkt- eine Zeitverlaufsanalyse möglich wird. Ergänzt wird diese objektive Sicht durch standardisierte Befragungen von Investmentmanagern und Portfoliounternehmen, um zwei subjektive Perspektiven auf einen Beteiligungsfall gleichzeitig zu erfassen.
Der vorgesehene Gang der Untersuchung kann durch seine innovative Methodik zu einem weitreichenden wissenschaftlichen und praktischen Mehrwert führen. Die Ergebnisse der Multi-Researcher-Analyse könnten die bisher wenig erforschten Frühphasenfinanzierung, Public-Private-Partnership Fonds, detaillierte Unternehmensentwicklungen und Fondsmaßnahmen nachhaltig genauer beleuchten und somit einem effizienteren Handeln den Weg ebnen. Die Studie lässt insofern weitreichende Implikationen für die Forschung erwarten.
Unsere Forschungsanstrengungen und bisherigen Erkenntnisgewinne wurden konzeptionell auf den diesjährigen Fachkonferenzen IECER in Regensburg und dem G-Forum in Potsdam vorgestellt. Diese vorläufigen Arbeitspapiere und Präsentationen zeigen die bisherigen Projektfortschritte: