Wie Wälder die Wassermenge und -qualität regulieren
Unser Leben wäre ohne Wasser nicht möglich, das ist allgemein bekannt. Wir brauchen zum Beispiel täglich sauberes Trinkwasser. Wasser ist zudem eine Voraussetzung für die Herstellung vieler unserer Lebensmittel. Wenn wir an die Leistungen des Waldes denken, denken viele zuerst an Erholung und nicht an Wasser. Aber der Wald leistet in dieser Hinsicht Großartiges: er hat eine regulierende Funktion auf den Wasserhaushalt, indem er wie ein Schwamm Regenwasser sammelt und filtert.
Wenn die Wurzeln der Bäume wachsen und absterben, schaffen sie kleine Hohlräume im Boden, in die das Wasser versickern kann. Mit anderen Worten: Sie wirken wie Schwämme, die Regenwasser aufnehmen können. Dies ist besonders wichtig, wenn das Wasser einen Hang hinunterfließt und dabei überschüssigen Dünger und tierische Ausscheidungen aus der Landwirtschaft und Schadstoffe aus den oberen Bodenschichten aufgenommen hat. Waldpflanzen nehmen ebenfalls einen Teil der Schadstoffe auf, wodurch deren Auswirkungen auf das Grundwasser, Bäche und Flüsse verringert werden. Durch diesen Prozess schützen Wälder die Qualität unseres Trinkwassers und die Artenvielfalt in Bächen, Flüssen und Seen (einschließlich der Arten, die vom Menschen verzehrt werden).
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Unbelastete Mischwälder können die Regulation der Wassermenge und -qualität besser gewährleisten als Monokulturen und Wälder, die zum Beispiel durch Abfälle oder Schädlinge belastet sind. Deshalb ist es so wichtig, dass unsere Wälder erhalten bleiben. (Mehr zu dem Thema bei den Stationen: Wie können wir unsere Wälder und ihre Ökosystemleistungen erhalten? Und: Warum brauchen wir Mischwälder?)
Aus finanzieller Sicht verringert die Leistung der Wälder bei der Filterung unseres Regenwassers die Kosten für eine technische Wasseraufbereitung zur Sicherstellung des Trinkwassers. Wälder sparen uns auch Geld, indem sie Regenwasser aufnehmen, das andernfalls Flüsse zum Überlaufen bringen und menschliche Siedlungen überfluten könnte. Das mindert die Kosten, die wir für die Beseitigung der durch Überschwemmungen verursachten Hochwasserschäden bezahlen müssen.
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Zum Weiterlesen:
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit/ Umweltbundesamt (Hrsg.) (2017):Wasserwirtschaft in Deutschland: Grundlagen, Belastungen, Maßnahmen. Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau. https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/wasserwirtschaft-in-deutschland-grundlagen.
Naturkapital Deutschland – TEEB DE (2012): Der Wert der Natur für Wirtschaft und Gesellschaft – Eine Einführung. München, ifuplan; Leipzig, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ; Bonn, Bundesamt für Naturschutz.https://www.ufz.de/teebde/.
Schüler, G., Gellweiler, I., & Seeling, S. (Hrsg.) (2007): Dezentraler Wasserrückhalt in der Landschaft durch vorbeugende Maßnahmen der Waldwirtschaft, der Landwirtschaft und im Siedlungswesen. Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz, Trippstadt. https://www.hochschule-trier.de/fileadmin/Hauptcampus/Fachbereich_BL/BI/Personen/Sartor/Veroeffentlichungen/Konferenzbeitraege/22_WaReLa_Sartor-Kreiter.pdf.