18.07.2025
Markus Scholz im Gespräch mit Table.Media: ESG-Verantwortung jenseits des Win‑Win‑Paradigmas
In einem aufschlussreichen Interview mit Table.Media beleuchtet Prof. Dr. Markus Scholz, Professur für Betriebswirtschaftslehre, insb. Responsible Management an der Technischen Universität Dresden, die aktuelle Haltung deutscher Unternehmen zu gesellschaftspolitischen ESG-Aspekten.
Auf Basis aktueller Studien (welche Sie hier finden können) stellt er fest: Zwar bekennen sich 93 % der Unternehmen zur gesellschaftlichen Verantwortung – doch häufig bleibt dieses Bekenntnis auf der Ebene wohlklingender Statements stehen. Er bezeichnet die geringe Auseinandersetzung mit Themen wie sozialer Gerechtigkeit, Klimaschutz und Menschenrechten als „brisanten Befund“.
Prof. Scholz sieht in der derzeit dominierenden Logik des „Win-Win-Wonderlands“, die Vorstellung, dass sich soziale und ökologische Nachhaltigkeit stets mit wirtschaftlichem Erfolg vereinbaren lassen muss, eine zentrale Schwachstelle aktueller ESG-Strategien.
Er warnt vor der Unterschätzung populistischer Strömungen und betont, dass Unternehmen durch eine rein marktorientierte Sichtweise Gefahr laufen, gesellschaftliche Verantwortung zu vernachlässigen, was die Gefahr birgt, dass das Wirtschaften wie wir es heutzutage kennen nicht mehr möglich sein wird.
Im Interview plädiert Prof. Scholz dafür, das Bewusstsein für ESG-Verantwortung kulturell stärker Unternehmen zu verankern – auch wenn dies Zielkonflikte mit sich bringt. Unternehmen müssten sich stärker mit grundsätzlichen Fragen von Demokratie und gesellschaftlicher Verantwortung auseinandersetzen.
Die aktuellen Studien finden Sie auf unserer Webseite unter Publikationen oder hier
Das vollständige Interview finden Sie hier.