06.01.2025
Politische Unternehmensverantwortung: Gemeinsamer Workshop mit INSEAD
Am 5. Dezember 2024 fand auf dem INSEAD-Campus in Fontainebleau ein exklusiver Workshop zum Thema „Corporate Political Activism“ statt – ein Event, das sich mit einer der drängendsten Fragen unserer Zeit auseinandersetzte: Sollten Unternehmen sich zu politischen Themen äußern? Wenn ja, wann und wie?
Unter der Leitung von Professor N. Craig Smith (INSEAD) und Markus Scholz (IHI Zittau, TU Dresden) versammelten sich rund 50 ausgewählte Führungskräfte, Wissenschaftler und Experten, um diese komplexe Frage zu erörtern und Lösungen sowie neue Forschungsansätze zu entwickeln. Ein besonderer Fokus lag auf der Situation in Deutschland, wo Unternehmensführer bereits öffentlich gegen den Aufstieg des Rechtsextremismus Stellung bezogen haben. Gleichzeitig wurde die zurückhaltende Haltung der US-Wirtschaft in Bezug auf die aktuellen Wahlen thematisiert.
Die Diskussionen des Workshops gaben nicht nur spannende Einblicke in die strategische Kommunikation von CEOs, sondern boten auch einen hervorragenden Ausgangspunkt für zukünftige Forschung. Ein zentrales Ergebnis war die Feststellung, dass Unternehmen zunehmend verunsichert sind, welchen Standpunkt sie zu politischen und sozialen Themen einnehmen sollen. Der Workshop zeigte, wie wichtig es ist, dass Unternehmen klare, fundierte Strategien entwickeln – und dass es noch viel zu erforschen gibt.
Dr. Benedikt Kapteina, Postdoktorand am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt Responsible Management am IHI, der seine Forschung zu den politischen Aktivitäten von Unternehmen im Kontext politischen Extremismus präsentierte, äußerte sich zu den Ergebnissen des Workshops: „Die Debatten verdeutlichten, dass Unternehmen bei der politischen Positionierung nicht nur politische Verantwortung übernehmen wollen, sondern auch eine komplexe Balance zwischen ethischen Standards und ökonomischen Zielen finden müssen. Unternehmen stehen vor einer schwierigen Aufgabe: Sie sind zunehmend gefordert, sich zu politischen Themen zu äußern, ohne ihre Glaubwürdigkeit oder ihre Geschäftsziele zu gefährden. Ja, mehr noch: Sie sind konkret gefordert, aktiv zu werden.“
Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmer, Referentinnen und Panelisten für ihre wertvollen Beiträge. Wir freuen uns darauf, die Ergebnisse und weiterführende Forschung zu diesem wichtigen Thema in der Zukunft weiter zu verfolgen.
Für weitere Informationen oder Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.