03.06.2025
Veranstaltungsrückblick: Responsible Management Talks über Perspektiven und Herausforderungen in der Oberlausitz
Am Montag, dem 2. Juni 2025, versammelten sich im Hörsaal 1.10 des IHI Zittau am frühen Abend regionale Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zur neuesten Ausgabe der Responsible Management Talks der Professur für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Responsible Management. Thema des Abends: Wirtschaftsregion Oberlausitz – zwischen Strukturwandel und unternehmerischer Verantwortung.
Dr. Eckhard Burkatzki eröffnete die Veranstaltung mit einer makroökonomischen Analyse der Region. Dabei wurde deutlich, dass die Oberlausitz unter wirtschaftlichen Herausforderungen, demografischem Wandel und politisch-kulturellen Spannungen leidet. Sie weise dabei – auch im Vergleich zu anderen ost- und westdeutschen Regionen – Merkmale einer anhaltenden Strukturschwäche auf. Gleichzeitig wies Burkatzki darauf hin, dass der Oberlausitzer Wirtschaftsraum keine homogene Schwächeregion sei, und plädierte entsprechend für eine investive Stärkung von Standortvorteilung sowie eine differenzierte Innovationsförderung.
Im Anschluss präsentierte Frank Großmann von der IHK Dresden konkrete Zahlen zur Wirtschaftsstruktur sowie zu laufenden regionalen Projekten der Wirtschaftsförderung, wie etwa über das Net Zero Valley Lausitz. Projekte wie dieses zielen darauf, den wirtschaftlichen Wandel in der Post-Kohlebergbau-Region Oberlausitzaktiv zu gestalten. Besonders betont wurde der Bedarf an neuen Impulsen in den Bereichen Bildung, Fachkräftegewinnung und interregionaler Vernetzung.
Die anschließende Diskussion, die Wissenschaft und Praxis auf Augenhöhe zusammenbrachte, war von bemerkenswerter Tiefe geprägt. Ein zentrales Thema war die Frage, wie Unternehmen in einer strukturschwachen und politisch angespannten Region wie der Lausitz Verantwortung nicht nur ökonomisch, sondern auch gesellschaftlich und politisch wahrnehmen können. Die Teilnehmenden diskutierten kontrovers, inwieweit Unternehmen als politische Akteure gefragt sind – etwa durch Haltung gegen Populismus, Förderung von Vielfalt oder Engagement für demokratische Strukturen vor Ort.
Der offene Austausch zeigte deutlich: Die Herausforderungen sind groß – aber ebenso das Engagement, sie mit verantwortungsvoller Unternehmensführung aktiv mitzugestalten. Die Veranstaltung bot damit nicht nur Einblicke, sondern auch Inspiration für eine verantwortungsbewusste Zukunft der Region.
Ein herzliches Dankeschön gilt unseren Referenten Dr. Eckhard Burkatzki und Frank Großmann sowie allen Teilnehmenden für ihre Beiträge und die engagierte Diskussion.