Vereinbarkeit von Anonymität und Performanz in Onion-Routing-Netzwerken
Das DFG-Projekt „Vereinbarkeit von Anonymität und Performanz in Onion-Routing-Netzwerken“ zielt darauf ab, zu erforschen, inwieweit zukünftige Anonymisierungsnetzwerke ihren beiden wesentlichen Ansprüchen – starke Anonymität und hohe Performanz – gerecht werden können.
Anonymisierungsnetzwerke wie Tor stellen zunehmend ein wichtiges Werkzeug dar, um die informationelle Selbstbestimmung im Internet zu stärken. Um die komfortable Nutzbarkeit sicherzustellen und damit die künftige Verbreitung zu fördern, ist es unabdingbar, die von solchen Systemen bereitgestellte Performanz zu stärken. Daraus ergeben sich jedoch fundamentale Herausforderungen in Bezug auf die geleisteten Anonymitätsversprechen.
Unser Projekt nimmt sich erstmals einer strukturierten Untersuchung des zugrunde liegenden Konflikts zwischen Performanz und Anonymität an. Es zielt darauf ab, theoretisch fundiert diesen Konflikt zu quantifizieren und praktisch nutzbare Schlussfolgerungen für den Entwurf moderner Anonymisierungstechniken abzuleiten. Während Sicherheit und Performanz in Anonymisierungsnetzwerken bislang weitgehend isoliert betrachtet wurden, setzt es sich dieses Vorhaben zum Ziel, die gegenseitigen Wechselwirkungen konkret zu ermitteln und im Zusammenspiel zu analysieren. Auf dieser Grundlage werden Methoden zur Stärkung sowohl der Performanz als auch der Anonymität entwickelt, sodass ein praktisch nutzbarer Kompromiss entworfen und realisiert werden kann. Die ganzheitliche Betrachtung beider Aspekte stellt insbesondere mit zunehmender Stärke potentieller Angreifer eine Notwendigkeit für die auch zukünftig sichere und komfortable Nutzbarkeit von Anonymisierungsnetzwerken dar. Das Vorhaben leistet damit einen Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung eines freien Internets.