18.07.2023

Liegt Dresden jetzt am Meer? - Projekt Clancy INTERREG North-Sea-Region

Die Mündung der Elbe in die Nordsee einerseits und die vor allem im Unter- und Mittel-lauf des Flusses seit längerem beheimatete Chinesische Wollhandkrabbe andererseits, haben dazu geführt, dass Wissenschaftler:innen der TU Dresden nun an einem „INTERREG North-Sea-Region“ Projekt mitarbeiten.

In dem fünfjährigen Projekt „CLANCY“ kooperiert eine Forschungsgemeinschaft aus belgischen, französischen, schwedischen und deutschen Partnern. In Deutschland beteiligen sich die Technische Universität Dresden sowie das Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven an dem mit fast zu 4,7 Millionen Euro aus europäischen Mitteln geförderten Projekt. Sie alle widmen sich der Frage, wie sich die Ausbreitung und die verursachten Schäden der als invasiven Art eingestuften Chinesischen Wollhandkrabbe (Eriocheir sinensis) in den europäischen Binnengewässern minimieren lassen. Im Projekt wollen die Partner u. a. Erkenntnisse gewinnen bezüglich der Verbreitung, der genetischen Charakteristiken und des rheotaktischen Verhaltens der Neozoen. Zu diesem Zweck werden in allen beteiligten Regionen Fallen aufgestellt, die an die verschiedenen örtlichen Gegebenheiten angepasst und betrieben werden sollen.

Die TU Dresden, Institut für Wasserbau und Hydromechanik (Professur Wasserbau), legt dabei einen besonderen Fokus auf die hydraulischen und morphodynamischen Beding-ungen in der Umgebung der Fallen mit dem Ziel, potenzielle Fallenstandorte systematisch zu identifizieren und zu optimieren. In diesem Zusammenhang ist auch die Errichtung und der Betrieb einer Falle in der Dresdner Elbstrecke vorgesehen, die somit die größte Ent-fernung (ca. 600 km) von der Nordsee aufweist.