28.02.2025
transCampus TUD-King’s intensiviert Ausbau in strategischen Bereichen
Neue Initiativen in 6G und Krebsforschung streben größere Forschungsvorhaben an, die den transCampus in der Breite etablieren sollen.
Derweil blicken die tC Internationalen Graduiertenkollegs auf ein erfolgreiches Jahr zurück.
Der Ausbau des transCampus zwischen King’s College London und der TU Dresden ist einen weiteren wichtigen Schritt vorangekommen. Aus den vielen Projektgruppen, die sich in den vergangenen Jahren gebildet und die Kooperation damit bereits vielfältiger und breiter gestaltet haben, erhalten nun drei Vorhaben eine besondere Förderung. Den Projektgruppen, die zur Leukämieforschung, zur Quantentechnologie in 6G und zu bipolaren Störungen arbeiten, stellt der transCampus aus dem Exzellenzbudget Mittel zur Verfügung, mit denen sie ihre Forschung intensivieren und externe Projektanträge entwickeln können. Damit soll der transCampus um weitere tragende Säulen erweitert werden, neben den etablierten Netzwerken rings um die Graduiertenkollegs „metabolischen Erkrankungen“ (IRTG 2251) und „affektive Störungen“ (IRTG 2773) .
Quantensemantik für 6G und mehr
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Riccardo Bassoli guest speaker at King's
Das Projekt bringt transCampus mit dem Exzellenzcluster CeTI zusammen. Assistenzprofessor Riccardo Bassoli will gemeinsam mit Dr. Osvaldo Simeone vom Centre for Intelligent Information Processing Systems am King's einige der Hindernisse bei der semantischen und zielgerichteten Kommunikation angehen. Neben der Untersuchung dieser Forschungsfragen zu auf Quantentechnologie basierenden Lösungen für den derzeitigen übermäßigen Energieverbrauch und andere Einschränkungen wird das Team auch eine zweite Auflage der für Mai 2025 geplanten Sommerschule zum Thema „Quantum Communication Networks & Technologies“ organisieren. Sie setzen dabei auch auf ein Netzwerk, das im Rahmen einer Summer School u.a. Industrievertreter und wissenschaftlichen Nachwuchs zusammenbringt.
Zwischen CeTi und dem King’s College London besteht seit Anfang letzten Jahres eine weitere Kooperation im Bereich Medizintechnik, an der u.a. Jun-Prof. Giang Nguyen und Prof.in Stefanie Speidel beteiligt sind. Insgesamt vier PhD Studierende arbeiten in Dresden und London, dort betreut von Prof.in Toktam Mahmoodi, an Schnittstellenthemen zwischen 6G-Technologien und chirurgischen Eingriffen. Hinzu kommt eine Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Mobile Nachrichtensysteme von Prof. Gerhard Fettweis. Damit hat sich die Telekommunikationstechnologie als feste Säule des transCampus etabliert.
Zellforschung in der leukämischen Nische des Knochenmarks
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Manja Wobus, Lynn Quek
Das Projekt von PD Dr. Manja Wobus befasst sich mit einem dringenden klinischen Aspekt und konzentriert sich auf die Entwicklung personalisierter Therapien für Patienten mit aggressiven Formen der akuten myeloischen Leukämie (AML), einer tödlichen bösartigen Erkrankung mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten und schlechter Prognose. Gemeinsam mit Dr. Lynn Quek vom Comprehensive Cancer Centre will das Team die „Dysregulation von Stoffwechsel- und Immunzellen“ entschlüsseln, um Leukämie wirksamer bekämpfen zu können.
Das Projekt bettet sich ein in eine längere Kooperationshistorie der Hämatologie-Abteilung der Medizinischen Klinik I mit dem King's College. In kleineren gemeinsamen Studien und Lehrkooperationen haben die Dresdner Wissenschaftler:innen in den vergangenen Jahren viele Kontakte nach London geknüpft. Das jetzige Vorhaben bietet die Gelegenheit, in die nächste Phase einzutreten und durch eine Drittmittelfinanzierung Rahmen und Mittel für eine kontinuierliche Kooperation zu setzen.
Kognitive Beeinträchtigung bei bipolarer Störung
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Philipp Ritter, Jules Schneider, Allan Young, Becci Strawbridge
Die Erforschung von Ursachen und Behandlung psychischer Störungen gehört bereits zu den starken Bereichen des transCampus. Das Projekt von PD Dr. Philipp Ritter vom Fachbereich Psychiatrie der Medizinischen Fakultät soll das erfolgreiche Netzwerk, zu dem bereits ein internationales Graduiertenkolleg und seit 2024 ein SFB transregio mit Londoner Beteiligung gehören, um ein Standbein im Vereinten Königreich erweitern: Zusammen mit Kolleg:innen des Instituts für Psychologie, Psychiatrie und Neurowissenschaften am King's und Prof. Ercan Altinsoy vom Institut für Akustik und Sprachkommunikation der TUD wollen sie sich mit dem Thema „Neural correlates of cognitive impairment in bipolar disorder“ bei einem Fördergeber in UK bewerben.
Erfolgreiche Arbeit in den Internationale Graduiertenkollegs
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Discussion with Nobel laureate Thomas Südhoff
Das Internationale Graduiertenkolleg 2773 begrüßte in den vergangenen Monaten vier neue Doktorand:innen, die im Sommer und Spätherbst ihre Stellen antraten und nun das wissenschaftliche Netzwerk zu „Affektiven Störungen“ bereichern. Dessen größter Erfolg war 2024 die Förderzusage des Sonderforschungsbereichs „Trajectories of Affective Disorders“, mit Prof.in Andrea Pfennig und Prof. Michael Bauer als Co-Sprecher:innen. Im Oktober gestartet, sind daran auch die Londoner Kolleg:innen Prof. Carmine Pariante und Prof. Allan Young beteiligt. Ein Highlight für die Doktorand:innen des IRTG bestand hingegen in der gemeinsamen Diskussion mit Nobelpreisträger Prof. Thomas Südhof anlässlich der Veranstaltung „From Research to Successful Publication“.
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Retreat in London 2024
Für neun Doktorand:innen des IRTG 2251 „Metabolic diseases“ endete ihre Zeit im Graduiertenkolleg mit einem Highlight: vier von ihnen absolvierten ihre Verteidigung mit summa, fünf weitere mit magna cum laude. In diesen Ergebnissen spiegelt sich die ausgezeichnete Ausbildung, die das Kolleg bietet, das mittlerweile 90 Studierende aus 38 Nationen umfasst. Sie kommen jährlich zum Retreat in Dresden oder London zusammen, die sich zu großen Fachevents entwickelt haben. Ausgerichtet in Verbindung mit den zeitglich von Prof. Stefan Bornstein, Direktor Medizinische Klinik III, organisierten Roadshows, nehmen hochrangige internationale Forscher:innen daran teil.

Stefan Bornstein
Dass der transCampus ganz oben mitspielt in der Stoffwechsel- und Diabetesforschung zeigt sich auch in dessen Mitwirkung an internationalen Expertenkommissionen: Unter dem Vorsitz von Prof. Francesco Rubino (King’s College) und mit Prof. Bornstein als weiterem Mitglied veröffentlichte die Global Commission on Clinical Obesity im Januar auf einem viel beachteten Event der Lancet Diabetes & Endocrinology neue Richtlinien für die Diagnose von Adipositas.