31.05.2022
»Der Preis des Glases – Vogelschlag an Glasfassaden«
Die Ausstellungskuratorinnen Dr. Thea Lautenschläger (li.) mit einem Vogelschutzglas-Muster und Dr. Stefanie Wiedmer mit dem Präparat eines Eisvogels, der durch Vogelschlag am Biologie-Gebäude verendete.
Ausstellung im Foyer des Biologie-Gebäudes präsentiert auch Lösungsansätze
Glas – in der modernen Architektur Symbol für Freundlichkeit und Transparenz – stellt für Vögel eines der größten Probleme in Städten dar. Aktuelle Hochrechnungen gehen davon aus, dass über 100 Millionen Vögel jährlich in Deutschland an Glas tödlich verunglücken. Gerade öffentliche Gebäude weisen oft große Glasfronten auf, so auch die Fassaden des Biologie-Neubaus der TU Dresden. Die dortigen Zufallsfunde toter Vögel, darunter Eisvogel, Mönchsgrasmücke, Teichrohrsänger oder Singdrossel, gaben Dr. Stefanie Wiedmer (Institut für Zoologie) und Dr. Thea Lautenschläger (Institut für Botanik) Anlass, sich gemeinsam mit Biologie-Studierenden in einem Seminar mit dem Thema Vogelschlag auseinanderzusetzen. Die Ergebnisse des Seminars können nun in einer Ausstellung im Foyer des Biologie-Gebäudes betrachtet werden. Neben Präparaten der mit Glas kollidierten Vögel klären Poster zu den Ursachen, den rechtlichen Hintergründen, Vogelschlag in der Architektur und dem 2021 durchgeführten Vogelschlag-Monitoring auf dem Campus Tharandt auf. Gleichzeitig bietet die Ausstellung auch Lösungsansätze – von selbst zugeschnittenen Klebefolien bis hin zu innovativen Lösungen mit ästhetischem Vogelschutzglas. Die Präparate der Glasopfer werden nach der Ausstellung einen dauerhafte Nachnutzung in der Zoologischen Lehrsammlung finden.
Nicole Gierig
Die Ausstellung ist kostenfrei und läuft bis Ende des Jahres. Besuchszeiten sind wochentags von 8–18 Uhr. Für Führungen oder Anfragen bitte an wenden.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 10/2022 vom 31. Mai 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.