23.11.2022
Prof. Jürgen Schieferdecker (23.11.1937–03.12.2018) zum 85. Geburtstag
„Ich habe nie zurückgesteckt, mein Wort hatte in der Sache Gewicht, man musste Mut und auch `nen Arsch in der Hose haben, ich hab` meine Meinung gesagt. Mir ging es einfach um die Sache, um die künstlerische Arbeit.“ (Jürgen Schieferdecker 2018)
Wir erinnern heute an Professor Jürgen Schieferdecker, der Zeit seines Lebens mit der TUD aufs Engste verbunden war.
Als junger Mann studierte er an der damaligen Technischen Hochschule Architektur unter anderem bei Karl-Heinz Adler und Georg Nerlich; ab 1993 lehrte er als außerplanmäßiger Professor für Bildnerische Lehre an der Fakultät Architektur. Sein Engagement und seine Leidenschaft galten ab 1975 auch seiner Tätigkeit im Künstlerischen Beirat an der Dresdener Universität. Durch Schieferdeckers offene und kritische Haltung gegenüber einem verordneten Kulturprogramm konnte unter anderem die ikonische Stahlplastik „Mast mit zwei Faltungszonen“ (1984) von Hermann Glöckner an der Ecke Fritz-Förster-Platz und Bergstraße errichtet werden.
Neben seiner Tätigkeit als Architekt und Hochschulmitarbeiter, Beirat in wichtigen kulturpolitischen Gremien in Dresden und Sachsen, Begründer des Dresdner Künstlerbundes, war Jürgen Schieferdecker seit den 1950er-Jahren bis zu seinem Tod 2018 künstlerisch tätig: Seine Zeichnungen, Gemälde und dreidimensionalen Objekte sind im Kunstbesitz der TU Dresden – aktuell in der Sonderausstellung „System und Revision. Der Kunstbesitz der TU Dresden. #3 Erwerbungen und Auftragsarbeiten aus den 1970er- und 1980er-Jahren“ (bis 20. Januar 2023) in der Galerie der Kustodie im Görges-Bau bzw. auf dem Campus zu entdecken.
Darüber hinaus sind seine Arbeiten im Kunstfonds, der Galerie Neue Meister oder der Skulpturensammlung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie in weiteren namhaften Museen vertreten. Schon 1979 reüssierte der Künstler auch international: Vom Museum of Modern Art Tokyo, Japan, wurde er mit einem Preis geehrt.