12.07.2022; Vortrag
Veranstaltungen zur dritten Hochschulreform an der TU DresdenZeitzeugengespräch: „III. Hochschulreform 1968 – Fluch oder Segen“
Prof. Dr. Sigismund Kobe, ehem. Professor für Physik, TU Dresden
Prof. Dr. Peter Offermann, ehem. Professor für Textiltechnik und Prorektor der TU Dresden
Moderation: Prof. Dr. Thomas Hänseroth, Seniorprofessor für Technik- und Technikwissenschaftsgeschichte, TU Dresden
Begrüßung: Kirsten Vincenz, Direktorin der Kustodie, TUD
Einführung: Dr. Jörg Zaun, Wiss. Mitarbeiter der Kustodie, TUD
Die dritte Hochschulreform von 1968 stellt in der Hochschulgeschichte der DDR und damit auch in der Geschichte der TU Dresden einen tiefgreifenden Einschnitt dar. Mit dieser Reform strebte die Parteiführung der SED die politisch-ideologische Durchdringung der Universitäten und die Durchsetzung des Führungsanspruchs der Partei an. Es ging ihr aber auch, insbesondere im Hinblick auf die naturwissenschaftlichen und ingenieurwissenschaftlichen Fächer, um eine engere Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft. Die in der Wahrnehmung von Zeitgenoss:innen und Historiker:innen durchaus ambivalente Bilanz dieser Reform soll in einer von der Kustodie veranstalteten Podiumsdiskussion und einem Zeitzeugengespräch debattiert werden. Das Beispiel dieser Reform zeigt, dass hochschulpolitische Entscheidungen sehr konkret den Alltag von Studierenden und Mitarbeiter:innen der Universität prägen, Perspektiven eröffnen und Grenzen setzen. Ebenso wird deutlich, wie eng hochschulpolitische, gesellschaftliche und wirtschaftspolitische Fragen verknüpft sind und dass Hochschulpolitik darüber hinaus auch im Kontext der internationalen Wissenschafts- und Hochschulentwicklung betrachtet werden muss.