Nov 19, 2021
Einer der weltweit einflussreichsten Wissenschaftler kommt aus Dresden – Sein Schwerpunktthema ist der Zelltod.
Der Nephrologe Prof. Andreas Linkermann erforscht anhand der Niere Ursachsen des Zelltodes und ist überzeugt, dass das Verstehen dieser Krankheitsmechanismen dazu beiträgt, auch Herzinfarkte und Schlaganfälle in Zukunft noch besser zu behandeln.
Dresden, 19. November 2021. Jedes Jahr identifiziert Clarivate™ die einflussreichsten Forscher der Welt – die, die in der zurückliegenden Dekade von ihren Kollegen am häufigsten zitiert wurden. Einer von ihnen ist Professor Dr. med. Andreas Linkermann, Oberarzt - Facharzt für Innere Medizin – Nephrologe an der Medizinischen Klinik und Poliklinik III des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus. Vor wenigen Tagen erhielt er per Mail die Nachricht, dass er zu den 0,1 Prozent der Forscher gehört, die diese exklusive Auszeichnung 2021 erhalten. „Eine Nachricht, die mich glücklich macht, denn sie zeigt uns, dass beides geht, klinische Arbeit und wissenschaftliche Forschung“, sagt Prof. Linkermann, der zugleich Inhaber der Heisenberg-Professur ist.
Andreas Linkermann hat auf Umwegen zur Medizin gefunden. Vorverstärker und Konzertgitarre begleiteten ihn zunächst, Ersterer kommt heute wieder regelmäßig in Zoom-Konferenzen zum Einsatz. Die Gitarren, es ist mittlerweile eine kleine Sammlung, hängen dagegen an der Wand. Denn Prof. Linkermann hat seine Arbeit der Niere und ihren Krankheitsbildern verschrieben. Das akute Nierenversagen ist nur eine Diagnose von vielen, deren Ursache der Zelltod ist. Dessen Ursachen wollen Prof. Linkermann und sein Team auf molekularer Ebene verstehen. Prozesse, die sich auch auf Schlaganfälle und Herzinfarkte übertragen lassen und Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantationen verringern. „Am Ende steht das Ziel, Medikamente zu entwickeln, die die krankheitstreibenden Prozesse stoppen“, so Prof. Linkermann.
Der gebürtige Ostwestfale hat in Kiel Medizin studiert. Seit 2006 ist er im medizinischen Dienst und war 41 Jahre als er seine erste Berufung erhielt. Mittlerweile kann er auf 119 Publikationen verweisen, die in renommierten Fachjournalen, wie „New England Journal of Medicine“, „Cell“, „Nature“ oder den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurden. Für das Clarivate™- Ranking ist entscheidend, wie oft von 2011 bis 2021 aus den Publikationen hochrangig zitiert wurde. „Zu sehen, dass man mit seiner Arbeit auch andere Wissenschaftler inspiriert, ist ein schönes Gefühl“, resümiert der Mediziner. „Entscheidend sind vor allem das hervorragende wissenschaftliche Umfeld, so wie ich es hier an der Medizinischen Fakultät erfahre, und großartige junge Forscherinnen und Forscher in der eigenen Arbeitsgruppe.“
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