Feb 18, 2020
Brennendes Thema: Werden Harnwegsinfektionen in Sachsen optimal therapiert?
Kick-Off zum Projekt „AvoZyst“ an der Technischen Universität Dresden
Blasenentzündungen stellen eine häufige Diagnose im primärärztlichen Setting dar. Erreger dieser Infektionen (Zystitis) werden routinemäßig nicht erfasst, was die Wahl eines passenden Antibiotikums erschwert.
Dieser Lücke widmet sich jetzt ein neues Projekt an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus an der TU Dresden. „Es ist von hoher Relevanz das regionale Erregerspektrum zu kennen, um eine adäquate Antibiotikaversorgung zu planen, und damit zunehmende multiresistente Erreger zu bekämpfen und Fehlversorgung zu vermeiden“, sagt Projektleiterin Dr. Henna Riemenschneider, Mitarbeiterin am Lehrstuhl für den Bereich Allgemeinmedizin. „Damit können unnötige Nebenwirkungen vermieden und die Patientensicherheit erhöht werden.“
Das Projekt Antibiotikaverordnungen in der ambulanten hausärztlichen und gynäkologischen Versorgung in Sachsen am Beispiel unkomplizierter Zystitis (AvoZyst) wird vom Bereich Allgemeinmedizin/MK3 sowie dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) der Hochschulmedizin Dresden durchgeführt. Dabei arbeiten die Mediziner und Wissenschaftler mit der Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen, der Sächsischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und dem Berufsverband der Frauenärzte e.V. Landesverband Sachsen zusammen. Das Vorhaben wird finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
In der neuen Studie der Technischen Universität Dresden werden Daten zu Antibiotikaverordnungen und Resistenzentwicklung bei Blasenentzündung im Raum Sachsen erfasst. Durchgeführt wird eine Ganzjahreserhebung mit Unterstützung von 40 hausärztlichen und gynäkologischen Praxen. Ziel ist die Entwicklung regional optimierter Empfehlungen zur antibiotischen Therapie aufbauend auf der Nationalen Versorgungsleitlinie.
Kontakt:
Dr. Henna Riemenschneider
Bereich Allgemeinmedizin/MK 3
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
Technische Universität Dresden
Fetscherstraße 74, 01307 Dresden
Tel +49 (0)351 3177-374
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