13.01.2020
Ein Leben für die Wissenschaft
Nach seiner Habilitation 1991 mit dem Thema „Regulation der Eikosanoid- und Superoxidsynthese in Makrophagen der Leber“ an der Universität Freiburg folgte er einem Ruf nach Dresden als Professor für Biochemie/Molekularbiologie an das Institut für Physiologische Chemie. Sein Forschungsinteresse galt der Rolle von eukaryotischen Zellen in physiologischen Reaktionen und Prozessen.
Von 1999 bis 2007 war er Studiendekan für den Studiengang Medizin. In dieser Tätigkeit erarbeitet er mit einem Team der Medizinischen Fakultät und der Harvard Medical School ein modernes innovatives, zukunftsorientiertes und studentenfreundliches Curriculum, das er als DIPOL® Reformcurriculum in Dresden etablierte und mit dem die Fakultät deutschlandweit neue Zeichen setzte.
Nicht nur viele Studierende schätzten seine offene Art, er war der Typ Professor, der bereitwillig einen Blick hinter die Kulissen zuließ und sich mit allen austauschte. Der bekennende Fan der Bee Gees, mit einer Schwäche für Pfälzer Wein und Kaffee, verbrachte viele Stunden auf seinem Fahrrad und bei der Meditation, seinem persönlichen Freiraum, um Ideen zu generieren für zahlreiche hochkarätige Publikationen und für die Mitarbeit in Gremien und Gesellschaften.
Durch seine Arbeit in nationalen und internationalen Gremien hat er dazu beigetragen, dass die medizinische Ausbildung bundesweit in die öffentliche Diskussion mit eingeht. So hat er z. B. wesentlich an der Etablierung des interfakultären Studiengangs „Master of Medical Education“ mitgewirkt und dem Standort „Hochschulmedizin Deutschland“ internationale Reputation verschafft. Bis 2008 war er Mitglied im Ausschuss „Ärztliche Ausbildung“ der Sächsischen Landesärztekammer und seit 2002 (Vorstands)Mitglied der Akademie „Studiengang Master of Medical Education“ des Medizinischen Fakultätentages. Zahlreiche nationale und internationale Preise unterstreichen sein Engagement. Ehrungen wurden ihm von der Burapha University, Faculty of Public Health, Thailand und Patan Academy of Health Science, Nepal zuteil. 2010 erhielt er den Fakultätenpreis für Exzellente Lehre in der Medizin vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft.
Bis zu seinem Tod war Prof. Dr. Peter Dieter Präsident der Association of Medical Schools in Europe, einem Forum für alle europäischen medizinischen Fakultäten. Der wissenschaftliche Austausch war ihm wichtig und bleibt in Erinnerung – neben allen menschlichen Fähigkeiten.