11.05.2023
„Erinnerungs_reich – Museen als Medizin für Menschen mit Demenz“
Bilder wecken Erinnerungen. Genau das ist der Ansatz für Dr. Michael Wächter, um Menschen mit Demenz und deren Angehörigen ein Stück Lebensqualität zu geben. Die Situation ist schnell erklärt: Mit jedem Bild, mit jeder Skulptur, mit Farben sind Erinnerungen verbunden. Durch einen Musemsbesuch könnten sich möglicherweise Impulse setzen lassen, die für eine positive Grundstimmung sorgen. Viele dieser Glücksmomente werden im Alltag schnell überlagert und vergessen. Dr. Michael Wächter hofft: „Dass Museumbesuche messbare Effekte bei den Betroffenen auslösen“. Es könnte beispielsweise zu Entspannungsmomenten beitragen, die ein Leben mit Demenz für einen gewissen Zeitraum zu bewältigen helfen. Der Leiter des Projekts „Erinnerungs_reich - Museen als Medizin für Menschen mit Demenz“ möchte damit einen nichtpharmakologischen Präventionsansatz untersuchen.
Und dafür sucht das Team der Allgemeinmedizin Teilnehmende, die für Forschungszwecke ins Museum gehen. Teilnehmen können Menschen mit Demenz gemeinsam mit ihren Angehörigen, die sich bereiterklären, Museen in Dresden, Freiberg oder Görlitz zu besuchen.
Ob und in welchem Maß ein demenzsensibles Museumsangebot Erkrankten und ihren Angehörigen hilft, gesundheitliche Belastungen zu vermindern oder die Lebensqualität zu erhalten, untersucht „Erinnerungs_reich“. Das Modellprojekt wird von den Wissenschaftlern Dr. Michael Wächter und Dr. Karen Voigt vom Bereich Allgemeinmedizin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden geleitet und als Schirmherrin von Staatsministerin Petra Köpping unterstützt.
Mit Erinnerungs_reich wird vom Bereich Allgemeinmedizin der TU Dresden ein nicht-pharmakologischer Präventionsansatz entwickelt und auf Wirksamkeit überprüft. Ein wichtiger Schwerpunkt des Projektes liegt darauf, die sog. Care Giver Burden der mitbetroffenen Angehörigen durch die Interventionsteilnahme zu verringern.
Kooperationspartner sind unter anderem der Arbeitsbereich Altersmedizin der Goethe-Universität, Frankfurt am Main, die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Alexianer Krankenhauses Hedwigshöhe, Berlin, Museen in Dresden (SKD), Freiberg und Görlitz, die Stadt Dresden und sein Amt für Gesundheit und Prävention sowie die Landesinitiative Demenz Sachsen e.V. – Alzheimer Gesellschaft.
Zur Langen Nacht der Wissenschaften der TU Dresden wird am 30.06.2023 in der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus das Projekt Interessierten vorgestellt. Aktuell findet die Rekrutierung statt und es werden Betroffene von Demenz für die Teilnahme an der wissenschaftlichen Intervention gesucht.
Weitere Informationen zur Teilnahme am Projekt als Betroffene finden Sie unter: https://tud.link/ih6q unter dem Punkt: „Erinnerungs_reich – Museen als Medizin für Menschen mit Demenz“
Das Modellprojekt wird bis 2024 unter dem Dach der Landesrahmenvereinbarung (LRV) für den Freistaat Sachsen gemäß § 20f SGB V zur Umsetzung des Gesetzes zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention (PrävG) und von den Krankenkassen/ Krankenkassenverbänden des Landes Sachsens nach § 20a SGB V im Rahmen ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten gefördert.
Kontakt: Dr. Michael Wächter/ Dr. Karen Voigt,
Tel.: +49 351 458-89 241
Fax: +49 351 31566 888 3561
Technische Universität Dresden
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus Dresden
Bereich Allgemeinmedizin
Erinnerungs_reich
Postfach 97
01304 Dresden