24.07.2024
Grundsteinlegung für den Neubau des Deutschen Krebsforschungszentrums am Standort Dresden
Zukunftsträchtige Techniken für die Krebsprävention und Onkologie von morgen
Am Standort Dresden des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sollen bundesweit einmalige Voraussetzungen für die Entwicklung innovativer technologiebasierter Ansätze zur Prävention, Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen entstehen. Der Neubau für die Außenstelle des DKFZ wird vom Freistaat Sachsen mit 20 Millionen Euro finanziert und auf dem Onkologischen Campus der Hochschulmedizin der TU Dresden errichtet. Die Grundsteinlegung fand im Beisein von Ministerpräsident Michael Kretschmer am 23. Juli statt.
„Sachsen investiert weiter in die Krebsforschung. Die Grundsteinlegung für das DKFZ-Gebäude markiert einen weiteren Meilenstein, um auf Spitzenniveau neue Methoden für die Prävention und Behandlung von Krebserkrankungen zu entwickeln und so Leben zu retten“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer beim Festakt am 23. Juli. „Besonders die Verbindung mit Zukunftstechnologien wie smarte Sensoren und Künstliche Intelligenz ist ein großer Gewinn für die Krebsforschung in ganz Deutschland. Der Freistaat setzt seit Jahrzehnten auf eine starke Forschungslandschaft und auf Hochtechnologien. Der sächsische Weg zahlt sich aus: Dresden hat mit seinem Universitätsklinikum eines der 100 besten Krankenhäuser weltweit und hochrenommierte angewandte Forschungszentren wie das Helmholtz-Zentrum in Rossendorf sowie zahlreiche Fraunhofer-Institute. Das sind beste Bedingungen für den Aufbau des neuen DKFZ-Standortes, den der Freistaat mit 20 Millionen Euro unterstützt.“
Auf fünf Etagen und 1.350 Quadratmetern Nutzfläche wird der Neubau des DKFZ Standorts Dresden verschiedene Bereiche der onkologischen Forschung und Krebsprävention beherbergen und verzahnen: Im Mittelpunkt steht das Bioengineering, ein neuartiges Konzept, das Teildisziplinen der Ingenieurwissenschaften und Physik mit Erkenntnissen der Biologie und Medizin zusammenbringt, um zukunftsträchtige Techniken für die Krebsprävention und die Onkologie zu entwickeln. Dazu zählt zum Beispiel die Forschung an Smarten Sensoren, Robotik, Künstliche Intelligenz oder die Entwicklung dezentraler digitaler Endgeräte für eine technologische Verbesserung von Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen. Ein weiterer Fokus wird auf der Entwicklung und Validierung innovativer technologischer Methoden zur personalisierten, risikoadaptierten Krebsprävention und Früherkennung liegen.
Eine nach dem Heidelberger Vorbild konzipierte Präventionsforschungsambulanz wird Bürger dazu einladen, sich über Möglichkeiten der Krebsprävention zu informieren, ihr individuelles Krebsrisiko zu ermitteln und an wissenschaftlichen Studien teilzunehmen. Die Ambulanz entsteht als Teil des Nationalen Krebspräventionszentrums, das das DKFZ und die Deutsche Krebshilfe derzeit in einer strategischen Partnerschaft aufbauen.
Das Gebäude wird zudem die BioBank Dresden beherbergen, in der Biomaterial von Patientinnen und Patienten sowie gesunden Probanden vollautomatisch aufgearbeitet und bei bis zu minus 180 Grad in Stickstoff eingelagert wird.
„Zukunftstechnologien für die Prävention, Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen bergen ein immenses Potential für Krebspatientinnen und -patienten“, sagte Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. „Der neue DKFZ-Standort Dresden in unmittelbarer Nähe zur Exzellenzuniversität TU Dresden, dem Campus der Hochschulmedizin, sowie dem größten industriellen Cluster für Mikroelektronik in Europa und einem besonders gründerfreundlichen Klima bietet hervorragende Voraussetzungen für grundlegende Entwicklungen in diesem Bereich.“
„Dass wir heute den Grundstein für ein neues DKFZ-Gebäude legen können, das wichtige Zukunftstechnologien beherbergen wird, verdanken wir auch der strategischen finanziellen Unterstützung des Freistaates Sachsen, wofür wir außerordentlich dankbar sind“, betont Ursula Weyrich, Kaufmännischer Vorstand des DKFZ. „Mit der Präventionsambulanz sowie mit seinem großzügigen Foyer, das Ausstellungen oder Veranstaltungen erlaubt, wird der Neubau in Zukunft alle Dresdnerinnen und Dresdner willkommen heißen.“
Zugleich könne der Ausbau des 2019 gegründeten DKFZ Standortes Dresden passgenau an die in den letzten Jahren aufgebauten Einrichtungen der patientennahen Krebsforschung anknüpfen, ergänzt Onkologe Baumann. So hat das DKFZ in Dresden gemeinsam mit der Hochschulmedizin und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) den Dresdner Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) und des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) sowie eine Außenstelle des DKFZ Krebsinformationsdienstes (KID) aufgebaut.
„Der DKFZ-Neubau ist ein weiterer Baustein des onkologischen Campus der Hochschulmedizin Dresden. In direkter Nachbarschaft befinden sich das Forschungsgebäude der Universitäts-Protonentherapie Dresden, verschiedene onkologische Kliniken, ein Gebäude für die genetische und molekularpathologische Analytik und der NCT/UCC-Neubau“, so Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden. „Die enge inhaltliche und infrastrukturelle Verzahnung der Fachdisziplinen sorgt dafür, dass neue Ansätze der Krebsmedizin so schnell wie möglich den Patientinnen und Patienten zugutekommen.“
„Mit dem Neubau erweitern wir das Leistungsportfolio unserer Hochschulmedizin in Dresden. Mit dem hier entstehenden Krebspräventionszentrum entsteht eine komplementäre und zugleich beispielhafte Struktur. Hinzu kommen Themenschwerpunkte, die uns bereits im Else Kröner Fresenius Zentrum für Digitale Gesundheit, dem Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsforschung und natürlich im NCT/UCC beschäftigen“, sagt Esther G. C. Troost, Dekanin der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
Parallel zur Entstehung des Neubaus wird der wissenschaftliche Ausbau des DKFZ-Standorts Dresden fortgeführt, etwa mit der Rekrutierung von Professoren und Arbeitsgruppenleitern in den Bereichen Prävention sowie Smart Technologies und Medical Data Sciences in der Onkologie. Weitere Arbeitsgruppen sollen zu den Themen Smarte Sensoren, Robotik, Künstliche Intelligenz und dezentrale digitale Endgeräte eingerichtet werden, um dieDiagnostik und Therapie von Krebserkrankungen mit modernsten Technologien zu verbessern. Um den hierfür nötigen Raum zu schaffen, soll der DKFZ-Neubau nach entsprechender Finanzierungszusage in einem zweiten Bauabschnitt um einen Anbau mit weiteren knapp 1.000 Quadratmetern Nutzfläche erweitert werden.
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können. Beim Krebsinformationsdienst (KID) des DKFZ erhalten Betroffene, Interessierte und Fachkreise individuelle Antworten auf alle Fragen zum Thema Krebs.
Um vielversprechende Ansätze aus der Krebsforschung in die Klinik zu übertragen und so die Chancen von Patientinnen und Patienten zu verbessern, betreibt das DKFZ gemeinsam mit exzellenten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland Translationszentren:
Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT, 6 Standorte)
Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK, 8 Standorte)
Hopp-Kindertumorzentrum (KiTZ) Heidelberg
Helmholtz-Institut für translationale Onkologie (HI-TRON) Mainz – ein Helmholtz-Institut des DKFZ
DKFZ-Hector Krebsinstitut an der Universitätsmedizin Mannheim
Nationales Krebspräventionszentrum (gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe)
Das DKFZ wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
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