14.07.2020
Mit einer „Schluckimpfung“ das Diabetesrisiko von Kindern reduzieren
Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und des Zentrums für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) untersuchen im Rahmen der POInT-Studie, wie sich durch die oralen Gabe von Insulin das Diabetesrisiko von Kindern senken lässt.
Kurz nach der Geburt wurden bei Eddie Risikofaktoren für die Entwicklung von Typ-1-Diabetes entdeckt. Die Gefahr, dass Eddie diese Autoimmun- und Stoffwechselerkrankung im Laufe seines Lebens entwickeln würde, ist 25fach erhöht. Das Ergebnis basiert auf seiner Teilnahme an der Freder1k-Studie. In den Bundesländern Sachsen, Niedersachen und Bayern können Neugeborene in den ersten Lebenstagen ergänzend zum regulären Neugeborenen-Screening auf ihr Risiko getestet werden, an Typ-1-Diabetes zu erkranken. Etwa zehn von 1.000 Kinder tragen die Risikofaktoren in sich.
Eddies Chance, die Entstehung der Krankheit zu verzögern bzw. verhindern, war seine Teilnahme an einer Folgestudie. Im Rahmen der sog. POInT-Studie wird geprüft, ob die Gabe von Insulin wie eine Art „Schluckimpfung“ das Immunsystem sehr junger Kinder mit Diabetes-Risiko trainieren kann und damit die Entstehung der Krankheit verhindert, was für Eddie einen perfekten Start ins Leben bedeutet.
Die Entscheidung, an der Studie teilzunehmen, fiel vor zweieinhalb Jahren. Heute ist Eddie ein glückliches Kindergartenkind, er lacht viel und spielt mit seinen Freunden. „Wir hatten vom ersten Tag an ein sehr gutes Gefühl, dass unser Kind hier an der Dresdner Uniklinik in besten Händen ist. Die Wissenschaftler der TU Dresden haben uns immer bestens beraten und waren immer ansprechbar“, sagt Eddies Mutter heute. Mittlerweile nehmen in Dresden bereits 107 Kinder von insgesamt 188 hier verfügbaren Plätzen an der internationalen POInT-Studie teil. Für Eddie ist die Phase der Insulineinnahme abgeschlossen. Vor wenigen Tagen besuchte er zur letzten Insulineinnahme die Kinderklinik des Universitätsklinikums Dresden. „Wir werden Eddie in den nächsten drei Jahren weiterhin regelmäßig sehen und sorgfältig nachbeobachten, um herauszufinden, ob es tatsächlich gelingen kann, so die Entstehung der Diabetes-Erkrankung zu beeinflussen,“ sagt Prof. Reinhard Berner, der die Studie gemeinsam mit Prof. Ezio Bonifacio (CRTD) leitet.
Weitere Informationen zu der Studie unter: https://www.gppad.org/de/point-studie/
Kontakt:
Dr. Angela Hommel
Study coordinator- Prof. Dr. Ezio Bonifacio Group
Phone: +49 (0)351-458-7510
Email: diabetesstudie.crtd@tu-dresden.de