Jul 13, 2021
Mit maßgeschneiderten Enzymen Gendefekte beheben
Dem Team von RecTech um Prof. Frank Buchholz und Dr. Anne-Kristin Heninger ist es gelungen, die Businessplan-Phase des Science4Life Venture Cups als Zweiplatzierte zu beenden. RecTech hat eine Plattformtechnologie entwickelt, mit deren Hilfe sich Rekombinase-Enzyme für das menschliche Genom maßschneidern lassen. Mit diesem Gen-Editierungsverfahren will RecTech neue Therapieansätze für genetisch bedingte und bisher unheilbare Krankheiten vorantreiben.
Dresden, 13. Juli 2021. Heute sind mehr als 8.000 Genmutationen bekannt, die unheilbare, von einem einzelnen Gen ausgelöste Krankheiten verursachen. Durch den Einsatz der in Dresden entwickelten Designer-Rekombinasen könnten diese genetischen Defekte korrigiert und somit bisher nicht heilbare Krankheiten erfolgreich therapiert werden. Darüber hinaus bietet das Genome-Editing völlig neue Heilungsmöglichkeiten für andere Krankheiten, wie Virusinfektionen. Um Genome-Editing-Ansätze in die klinische Praxis zu bringen, ist es von größter Bedeutung, dass die verwendeten Werkzeuge sicher sind und das Genom nicht auf unbeabsichtigte Weise verändert wird. Designer-Rekombinasen haben hierbei die einzigartige Fähigkeit, DNA im Organismus zu schneiden und spezifisch wieder zusammenzusetzen, ohne auf zelluläre DNA-Reparaturmechanismen angewiesen zu sein. Ein großer Vorteil gegenüber anderen Technologien liegt weiterhin darin, dass Rekombinasen große strukturelle Genom-Veränderungen korrigieren können, was bisher noch nicht möglich war. Somit bieten Designer-Rekombinasen eine präzise und vorhersagbare Modifikation des Genoms, was sie für therapeutische Eingriffe besonders geeignet macht. Die dafür nötige Plattform-Technologie zu etablieren und gewinnbringend zu vermarkten, beschreibt die innovative Geschäftsidee des RecTech-Projektes.
Science4Life Venture Cup ist eine Initiative der Hessischen Landesregierung und des Gesundheitsunternehmens Sanofi. Sie begleitet Hightech-Start-ups von der Ideenfindung über das Geschäftsmodell bis zum fertigen Businessplan. Insgesamt hatten sich 88 Teams aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt, um ihre innovativen Geschäftskonzepte vorzustellen. Die zehn besten Geschäftskonzepte wurden hierbei in der ersten Wettbewerbsrunde prämiert und auch das Dresdner Start-up RecTech gehörte zu den Gewinnern. Das Dresdner Team war nun auch in den Folgerunden des Wettbewerbs erfolgreich und konnte die Juroren von seinem innovativen Business Plan überzeugen. RecTech belegte den 2. Platz in der Business Plan Phase. Dieser ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert. Ebenso prämierte das Publikum RecTech für den besten Pitch in der Kategorie Pharma&Diagnostik auf dem TechSLAM 2021 im Rahmen des Science4Life Venture Cups.
Kontakt:
Dr. Anne Kristin Heninger
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
Fetscherstr. 74
01307 Dresden
Tel.: +49 (0) 351 463-40091
Fax: +49 (0) 351 463-40289
Prof. Dr. Frank Buchholz
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
Fetscherstr. 74
01307 Dresden
Tel.: +49 (0) 351 463-40288
Fax: +49 (0) 351 463-40289