23.10.2017
Professor Gerhard Ehninger mit Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ausgezeichnet
Der 22. Erich-Kästner-Preis des Presseclubs Dresden ging in diesem Jahr an Gerhard Ehninger, Professor für Innere Medizin an der TU Dresden und Direktor der Medizinischen Klinik I des Universitätsklinikums Dresden sowie Mitbegründer des Vereins „Dresden - Place to be e.V.“ Damit ehrte der Presseclub sein vielfältiges Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und seine Verdienste um die Stadt Dresden gerade in der Anfangszeit der Pegida-Demonstrationen. „Professor Ehninger ist vor allem durch seine Arbeit und Forschung in Dresden bekannt. Was ihn mindestens genauso antreibt, ist sein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit“, begründet die Vorsitzende des Presseclubs Dresden, Bettina Klemm, die Wahl. Mit einem Konzert für Weltoffenheit hatte er zusammen mit dem Verein "Dresden – Place to be e.V." im Januar 2015 ein wichtiges Zeichen gegen die Pegida-Demonstrationen gesetzt. Die Bilder sorgten europaweit für eine andere Wahrnehmung von Dresden. „Das ist gelebte Toleranz und praktizierte Völkerverständigung zugleich - zwei der wichtigsten Kriterien für die Vergabe des Erich-Kästner-Preises“, so die Clubvorsitzende. Es folgten viele weitere Aktivitäten. Unter dem Motto „Was uns eint“ formierte er nach den Ereignissen am 3. Oktober 2016 das Bündnis „Dresden.Respekt“ mit breiter Beteiligung von Bürgern, Vertretern der Stadt, Verbänden, Kirchen, Kultureinrichtungen und Parteien. „Das Engagement von Professor Ehninger ist ein klares Plädoyer für Zivilcourage ganz im Sinne von Erich Kästner“, betonte Bettina Klemm. Prof. Dr. Gerhard Ehninger ist ein weltweit anerkannter Spezialist im Bereich der Blutstammzellenforschung und Knochenmarktransplantationen sowie Gründer der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und seit 1994 in Dresden tätig. Zudem ist er maßgeblich an Forschungen zu regenerativen Therapien beteiligt.
Die Festveranstaltung zur Preisverleihung fand am 22. Oktober im Kronensaal auf Schloss Albrechtsberg in Dresden statt. Die Laudatio hielt der Musiker Sebastian Krumbiegel („Die Prinzen“), der das Konzert für Weltoffenheit im Januar 2015 mitgestaltet hatte. „Wir leben in bewegten Zeiten, in denen wir Menschen wie Gerhard Ehninger dringend brauchen. Menschen, die sich klar gegen Rassismus aussprechen, Menschen, die sich für eine offene, kulturvolle Gesellschaft starkmachen, Menschen, die aber auch für Verständigung „zwischen den Fronten“ stehen“, erklärt Sebastian Krumbiegel in seiner Laudatio. „Professor Ehninger weiß, dass man Missstände nur beheben kann, wenn man offen darüber spricht und nicht, wenn man Probleme unter den Teppich kehrt.“ In seiner Rede im Anschluss an die Preisverleihung dankte Prof. Ehninger vor allem jenen, „die sich gemeinsam mit mir für ein buntes und weltoffenes Dresden und Sachsen engagieren“ und betonte: „Ich bin nur ein kleiner Teil dieser viele tausend Köpfe umfassenden Bewegung und daher umso mehr überrascht, dass der Presseclub Dresden ausgerechnet mich ausgewählt hat.“ „Was wir in Sachsen seit 2015 erleben, ist zivilgesellschaftliches Engagement in Reinkultur“, so Ehninger weiter. „Und ich vermute, dass die Politik, insbesondere die Landesregierung, noch gar nicht wahrgenommen hat, welcher gesellschaftliche Schatz hier in Sachsen entstanden ist. Da ist in Gestalt der Initiativen für Willkommenskultur, Weltoffenheit und Toleranz (…) eine gesellschaftliche Kraft entstanden, die uns Mut macht und uns Hoffnung gibt.“ Der Presseclub Dresden verleiht seit 1994 seinen Erich-Kästner-Preis. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Der Preisträger spendet dieses Geld für künstlerische, kulturelle oder karitative Projekte. Professor Ehninger gibt das Preisgeld zu gleichen Teilen an die Cellex-Stiftung, die sich für Toleranz und Weltoffenheit sowie Wissenschaft und Forschung engagiert, und die Initiative „Dresden - Place to be!“ zur Ausrichtung des „Gastmahles“ 2018 und von Stadtteilfesten. Professor Gerhard Ehninger ist der 22. Erich Kästner-Preisträger des Dresdner Presseclubs. Der Preis wurde zum ersten Mal an Ignatz Bubis verliehen. Auch Dr. Marion Gräfin Dönhoff, Richard von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher zählen zu den Preisträgern. Im Jahr 2013 ging der Preis an den Kabarettisten Dieter Hildebrandt. Im vergangenen Jahr wurde der Stadtpräsident von Wroclaw (Breslau) Rafal Dutkiewicz geehrt.
Informationen für Journalisten:
Konrad Kästner
Pressesprecher/Stabsstellenleiter Öffentlichkeitsarbeit & Marketing
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
Dekanat, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit & Marketing
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