23.09.2020
Wie Puppen Kinder zum Sprechen bringen
Die vom Dresdner Universitätsklinikum gegründete Umweltinitiative „Carus Green“ hat alte Kugelschreiber und Filzstifte für die Wertstoffgewinnung gesammelt. Von dem Erlös wurden neue Handpuppen für die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (KJP) gekauft.
Zum achten Mal hat die Stiftung Hochschulmedizin die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie am Uniklinikum Dresden unterstützt. Diesmal waren es 16 Handpuppen, die an Oberärztin Dr. Katja Albertowski übergeben wurden. Die Puppen sollen in den Therapiegesprächen mit Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden, erklärt die Kinderpsychiaterin. „Ob Kuschelteddy oder Krokodil, mit den Handpuppen lassen sich Konfliktsituationen nicht nur nachstellen. Sie schaffen auch eine Distanz, um die Gefühle in dieser Situation besser beschreiben zu können und ermöglichen neue Wege, bestehende Konflikte zu lösen“, erklärt die Oberärztin. Krokodil und Kasper gehören zudem in jedes Puppentheater, sind selbst kleinsten Kindern bekannt und eröffnen den Therapeuten einen schnellen Zugang zu den jungen Patienten.
Ideengeber der Aktion ist die mit dem sächsischen Umweltpreis ausgezeichnete Initiative „Carus Green“, die am Dresdner Universitätsklinikum Mitarbeiter sensibilisiert, mit Ressourcen umweltschonend umzugehen. Leer geschriebene Kugelschreiber, Fineliner oder Filzstifte konnten in eigens aufgestellte Stifteboxen geworfen werden. Ein namhafter Stiftehersteller vergütet jeden Alt-Stift mit einem Cent, so sind insgesamt 323,37 Euro zusammengekommen, für die die 16 verschiedenen Handpuppen gekauft werden konnten. Die Metall- und Plastikbestandteile der Stifte werden recycelt und dem Wertstoffkreislauf wieder zugeführt.
Das Projekt wurde 2012 gestartet, zunächst auf dem Gelände des Uniklinikums, wo mittlerweile an 80 verschiedenen Stellen Sammelboxen aufgestellt wurden. Darüber hinaus gibt es in und um Dresden über 20 weitere Standorte der Spendenboxen, unter anderem sammeln die Staatsministerien für Klimaschutz und Umwelt, Finanzen und Wirtschaft, große Firmen wie SAP, die TU Dresden und selbst die Feuerwehr der sächsischen Landhauptstadt mit. 32.337 Stifte sind so in den vergangenen Monaten zusammengekommen. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn unsere Boxen in weiteren Schulen oder Unternehmen stehen könnten – überall dort, wo viel geschrieben wird und damit viele verbrauchte Stifte anfallen“, sagt Dr. Katja Albertowski.
Denn längst gibt es ein neues Projekt. Von dem Erlös aus den verbrauchten Stiften, die künftig eingesammelt werden, möchte die Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und – psychotherapie eine Pauke kaufen. Sie soll in der Musiktherapie eingesetzt werden und den jungen Patienten einen Zugang zu ihren Emotionen ermöglichen. Die KJP freut sich also auf fleißige Schreiber und Malkünstler, die ihre verbrauchten Stifte einem guten Zweck zukommen lassen. Um eine Pauke anzuschaffen, wären 48.900 Altstifte nötig. Die von Patienten der Kinder- und Jugendpsychiatrie aus alten Kartons selbst gestalteten Stifteboxen gibt es bei der KJP direkt. Hier kann man sich auch melden, wenn Boxen geleert werden müssen oder Ersatz benötigt wird.
Kontakt für Spenden und Stiftboxen:
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie
Oberärztin Dr. Katja Albertowski
Stiftung Hochschulmedizin Dresden: Die Stiftung wurde im Jahr 2012 als Stiftung bürgerlichen Rechts errichtet und behördlich anerkannt. Sie fördert Projekte am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und der gleichnamigen Medizinischen Fakultät Dresden in den Bereichen Krankenversorgung, Forschung und Lehre. Die Stiftung ist gemeinnützig und zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen berechtigt. Sie nimmt jederzeit gern Spenden zur Unterstützung der Dresdner Hochschulmedizin entgegen.
Ostsächsische Sparkasse Dresden IBAN DE27 8505 0300 0221 0457 40 BIC OSDDDE81XXX