Aug 21, 2020
Professorin Esther Troost ist neue kommissarische Forschungsdekanin der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden.
Wissenschaft gestaltet und steht dabei im nationalen wie internationalen Wettbewerb. Das wird auch in Dresden an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden immer wieder deutlich. Professor Esther Troost geht es in ihrer neuen Position als Forschungsdekanin aber um weit mehr als internationale Sichtbarkeit. Die Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und Leiterin der Abteilung „Bildgestützte Strahlentherapie" am Institut für Radioonkologie – OncoRay des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf sowie am OncoRay, dem Nationalen Zentrum für Strahlenforschung, hat sich drei Ziele für ihre künftige Arbeit gesteckt.
„Wir müssen darauf achten, dass wir jungen Forschern das Umfeld bieten können, in dem sie optimale Lebens- und Arbeitsbedingungen finden“, sagt Prof. Esther Troost. „Menschen müssen sich mit ihrer Fakultät und ihren Kollegen verbunden fühlen. Über die Hälfte ihres Alltags spielt sich am Schreibtisch oder im Labor ab. Dort ist ein Höchstmaß an Kreativität und Aufmerksamkeit gefragt, dafür gilt es, einen passenden Rahmen zu schaffen“, erklärt Professorin Troost den ersten Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Weiterhin wird es ihr den nächsten Jahren darum gehen, ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen, in dem sich Forschergruppen einen Platz erarbeiten können, der ihnen eine europaweite Sichtbarkeit verleiht. Professor Esther Troost plant ein Netzwerk zwischen den Forschungsdekanen aller Fakultäten der Technischen Universität Dresden und möchte vor allem Frauen motivieren, ihre wissenschaftliche Karriere zu planen. „Wenn ich heute in den Hörsaal schaue, dann sehe ich etwa drei Viertel Frauen. Bis zur Promotion ändert sich das schon. Wenn ich dann nach Kolleginnen in den Chefetagen suche, ist der Anteil der Frauen verschwindend gering. Das gilt zu ändern“, so Professorin Esther Troost, die sich nicht erst in ihrer neuen Funktion als Forschungsdekanin in der Vorbildrolle vor allem für Wissenschaftlerinnen sieht.
Im einem dritten Schritt müssten die Ressourcen identifiziert werden, die bereits auf dem Campus Johannstadt, zwischen Max-Planck-Institut, Helmholtz-Gemeinschaft und Hochschulmedizin bestehen und ein wissenschaftliches Alleinstellungsmerkmal sind. Denn als Player in der wissenschaftlichen Champions-League ist es immens wichtig, dass tragfähige Kooperationen entstehen, die interdisziplinär arbeiten. „So sollte es uns gelingen, eine Sogwirkung zu erzeugen, damit wir als Hochschulmedizin, mit dem einzigartigen Konstrukt aus Patientenversorgung, Forschung und Lehre, unser Renommee steigern können – personell wie wissenschaftlich“, erklärt die Forschungsdekanin der Medizinischen Fakultät.
„Die Anfänge sind längst gemacht und die Voraussetzungen für interdisziplinäres Arbeiten sehr gut“, sagt die Strahlenforscherin, die vor fünf Jahren aus dem europäischen Ausland nach Dresden gekommen ist. Am Nationalen Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie – OncoRay, das von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) getragen wird, wird diese Kooperation nämlich längst gelebt. Über 80 Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen arbeiten hier zusammen, darunter sind Mediziner, Physiker, Biologen und Informatiker. Junge Wissenschaftler fordern diese Interdisziplinarität, genauso wie die Möglichkeit, Privates und Berufliches miteinander vereinbaren zu können. Auch dieser Herausforderung möchte sich die neue Forschungsdekanin stellen.
„Wir haben uns dabei ganz bewusst für eine Wissenschaftlerin entschieden, die aufgrund ihrer eigenen Arbeit einen großen Erfahrungsschatz einbringt und nah an der jungen Generation von Wissenschaftlern dran ist“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Heinz Reichmann. „Mit Frau Professor Troost übernimmt eine versierte Wissenschaftlerin das Forschungsdekanat an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden“, ergänzt Professor Michael Albrecht, Vorstand des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus.
Die ersten Wochen möchte Prof. Esther Troost für die Einarbeitung in ihr neues Dekanatsamt nutzen, das sie von der Kinder- und Jugendmedizinern Prof. Angela Rösen-Wolff übernimmt. Sie ist mit dem Amtsantritt von Professorin Ursula M. Staudinger als neue Rektorin an die TU Dresden gewechselt und wird dort künftig als Prorektorin Forschung die gesamte wissenschaftliche Arbeit an der TU im Blick behalten. Prof. Troost wird weiterhin ihre Expertise bei Tumoren in Kopf-Hals-Bereich und im Thorax klinisch einbringen und an der bildgestützten Hochpräzisionstherapie mit Protonen und Photonen forschen. Allerdings sind zwei Tage in der Woche künftig für ihre Arbeit im Dekanat reserviert.
Kontakt:
Prof. Esther Troost
Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Universitätsklinikums Dresden
Leiterin der Abteilung „Bildgestützte Strahlentherapie"
Institut für Radioonkologie – OncoRay
Tel.: 0351 458 7433
Esther.Troost@uniklinikum-dresden.de