Forschung im Bereich Gesundheitswissenschaften/Public Health
Auf den folgenden Seiten finden Sie wissenschaftliche Veröffentlichungen der Professur für Gesundheitswissenschaften/Public Health.
Projektfelder Gesundheitswissenschaften/Public Health
Das Team Gesundheitswissenschaften/Public Health versteht Gesundheit nicht als das Fehlen von Krankheit und Behinderung, sondern als körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden gemäß der WHO-Definition. Grundlage der Forschung in den Gesundheitswissenschaften sollte dabei die Ermittlung des IST-Zustandes sein, um die notwendigen Maßnahmen zu entwickeln, welche anschließend zu evaluieren sind.
Epidemiologische Methoden stellen eine wichtige Basis für die Versorgungs- und Präventionsforschung, z.B. für die Ermittlung des IST-Zustandes, dar. Epidemiologische Daten können u.a. aus dem hier etablierten Sächsischen Kinder-Diabetes-Register oder aus dem Sächsischen Register für Chronisch-Entzündliche-Darmerkrankungen („Sächsisches CED-Register“) gewonnen werden. Beide flächendeckenden, sächsischen epidemiologischen Register haben einen hohen Vollzähligkeitsgrad. Die Daten sind daher belastbar bzw. valide.
Die Professur Gesundheitswissenschaften/Public Health ist seit einigen Jahren sächsischer Projektpartner in der vom BMG/RKI initiierten „Diabetes-Surveillance“ . Die Surveillance liefert zwar nicht gerade besonders valide Zahlen, aber eine vorläufige Schätzung bzw. gute Näherung, solange kein bundesweites Diabetesregister existiert.
Auch sind wir im EU-Projekt "Joint Action on Chronic Diseases and Promoting Healthy Ageing across the Life Cycle" (JA-CHRODIS) involviert, in dem eine Zusammenarbeit von mehr als 70 Partnern aus regionalen und nationalen Departments von Gesundheits- und Forschungseinrichtungen aus 26 europäischen Ländern stattfindet. Diese Partner arbeiten zusammen, um optimale Behandlungsmethoden bezüglich chronischer Erkrankungen zu identifizieren, zu validieren und über lokale, regionale und nationale Grenzen hinweg auszutauschen sowie ihre Verbreitung zu erleichtern. Innerhalb von „CHRODIS plus“ soll ein Toolkit erstellt werden mit gesundheitlichen Empfehlungen zur Optimierung der Vereinbarkeit von chronischen Erkrankungen mit der Berufstätigkeit.
Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bildet die Lebensqualität und Patientenzufriedenheit. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Selbsthilfeorganisationen (z.B. Deutsche MS-Gesellschaft, Deutsche Myasthenia gravis Gesellschaft) wurden Fragebogenerhebungen zur Lebenssituation durchgeführt. Neben der Validierung neuer Messinstrumente stand die Identifikation von Patientengruppen mit großem Unterstützungsbedarf im Mittelpunkt. Des Weiteren wurden in Zusammenarbeit mit Krankenversicherungen in Sachsen in drei Wellen insgesamt 100.000 Krankenhauspatienten angeschrieben und zu Ihrer Zufriedenheit mit Behandlung und Unterbringung befragt. Ergänzt wurden diese Erhebungen durch qualitative und quantitative Befragungen der Krankenhausleitungen. Zudem wurde auf Daten der Krankenhausstatistik des Forschungsdatenzentrums vom Sächsischen Landesamt für Statistik zurückgegriffen.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Evaluation von klinischen Pfaden im Krankenhaus, generell und speziell in der neurologischen Rehabilitation. In mehreren Cochrane Reviews wurde der derzeitige State of the art (Forschungsstand) meta-analytisch aufgearbeitet.
Ein immer wichtiger werdender Teil von Public Health ist die Auswirkung der sich teilweise rasant ändernden Klima- und Umweltbedingungen auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung. So wurde diesbezüglich eine Auswertung zum Stadtklima und der subjektiven Belastung durch Hitze in ausgewählten Fokusgebieten in Dresden durchgeführt sowie belastungsbeeinflussende Faktoren untersucht. Auch sind wir in das WHO-Projekt „Gesunde Städte“ involviert.