Forensisch-klinische Medizin
Die forensische klinische Medizin gewinnt seit vielen Jahren an Bedeutung. Hierbei handelt es sich um die körperliche Untersuchung lebender Personen. Es sind in der überwiegenden Anzahl Opfer von Gewaltstraftaten, aber auch Tatverdächtige.
Diese Untersuchungen werden vor allem zu folgenden forensischen Fragestellungen durchgeführt:
· Art der Gewalteinwirkung
· Alter der Verletzungen
· Einschätzung der Gefährlichkeit von Verletzungen
· Differenzialdiagnose zwischen fremd- und selbstbeigebrachten Verletzungen
· Verdacht auf Kindesmisshandlung und sexuellen Missbrauch von Kindern
· Sicherung von Spuren für die mikroskopische und molekulargenetische Untersuchung (z.B. bei Sexualstraftaten)
· Altersfeststellung von Personen
· Feststellung der Sitzposition in einem Pkw nach einem Verkehrsunfall
Die Untersuchungen erfolgen im Auftrag von Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht. Die Durchführung dieser Untersuchungen beruht auf der Strafprozessordnung (§ 81). Weiterhin werden diese Untersuchungen auch für soziale Behörden (z.B. Jugendämter) und Kliniken durchgeführt.
Privatpersonen, die möglicherweise Opfer von Gewaltstraftaten geworden sind, können sich ebenfalls zur Dokumentation der Befunde und zur Beratung an die Ambulanz zur Untersuchung von Gewaltopfern des Institutes wenden. Einzelheiten hierzu sind dem beigefügten Flyer zu entnehmen, der auch den Polizeidienststellen, sozialen Behörden und, Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten zur Verfügung gestellt wird.