Wissenschaftliche Karriere
Prof. Dr. Frank Buchholz ist seit 2010 ordentlicher Professor für den Fachbereich Medizinische Systembiologie an der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und Leiter der translationalen Forschung am Universitätskrebszentrum Dresden.
Bis 1997 war Frank Buchholz am Europäischen Molekularbiologischen Laboratorium (EMBL) in Heidelberg als Doktorand tätig und leistete bahnbrechenden Arbeiten im Bereich des Genom-Engineerings, indem er Sequenz-spezifische Rekombinasen entwickelte und deren Einsatz optimierte.
Während seiner Postdoc-Zeit an der University of California San Francisco (UCSF) zeigte er zum ersten Mal, dass diese Enzyme eine vordefinierte chromosomale Translokation in vivo induzieren können. Hierbei entwickelte er die „substrate-linked directed Evolution“ (SLiDE) Technologie, um Rekombinasen mit neuen Spezifitäten züchten zu können.
Er perfektionierte diesen wissenschaftlichen Ansatz als Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden von 2002 bis 2010 und entwickelte die Tre-Rekombinase, ein Enzym, das HIV aus infizierten Zellen entfernen kann. Dieser Ansatz wird zurzeit in einer Designer-Rekombinase Plattformtechnologie weiterentwickelt, welche durch mehrere Förderinstrumente unterstützt wird.
Darüber hinaus ist Prof. Dr. Frank Buchholz weithin bekannt für seine Entwicklung der esiRNA-Technologie und deren Implementierung als effizientes und spezifisches RNAi-Screening-Werkzeug. Unter Heranziehung dieser Technologie konnten viele neue Gene identifiziert werden, die sowohl für die Stammzellbiologie als auch für die Entstehung humaner Erkrankungen von Bedeutung sind. So wurde diese Technologie zwischenzeitlich zum funktionalen RNAi- und CRISPR/Cas9 Profiling von primären humanen Zellen herangezogen, um Methoden einer personalisierten Medizin zu etablieren.