11.03.2021
Das maßgeschneiderte Genom - Wie Enzyme helfen können, Erbkrankheiten zu heilen
Dem Dresdner Start-up Projekt RecTech um Prof. Frank Buchholz und Dr. Anne-Kristin Heninger ist es erneut gelungen, im renommierten Science4Life Venture Cup zu punkten. So wurde RecTech diesmal als eines der zehn besten Teams für sein innovatives Geschäftskonzept ausgezeichnet. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist hoch kompetitiv und bietet den Bewerbern den Zugang zu mehr als 300 Branchenexperten.
Das Dresdner Forscher-Team hat ein aussichtsvolles Geschäftskonzept entwickelt, mit dem auf Basis der Designer-Rekombinase-Technologie ein florierendes Biotech-Unternehmen am Standort Dresden gegründet werden soll. Dahinter verbirgt sich die Technologie des Genome Editings, bei dem molekularbiologische Werkzeuge genutzt werden, um den genetischen Code von Organismen gezielt zu verändern. Mithilfe von Genome-Editing-Werkzeugen sollen künftig genetisch bedingte Erkrankungen durch eine „molekulare Reparatur“ geheilt werden. Eine dafür nötige Plattform-Technologie zu entwickeln, ist die Geschäftsidee des RecTech-Projektes.
Derzeit sind mehr als 8.000 Genveränderungen bekannt, die genetisch bedingte und bisher nicht heilbare Erkrankungen auslösen. RecTech’s Designer-Rekombinasen ermöglichen jedoch die Entwicklung neuer heilender Therapien für solche Erkrankungen. Zum Einsatz kommen dabei sogenannte Sequenz-spezifischen Rekombinasen (SSRs). Das sind Enzyme, die das Genom mit größter Präzision an einer bestimmten Zielsequenz bearbeiten und verändern können. Das RecTech Team hat innovative Methoden entwickelt, mit denen sich SSRs auf beliebige Erkennungssequenzen anpassen lassen. Mit diesen Designer-Rekombinasen ließen sich damit die Ursachen praktisch sämtlicher genetisch-bedingter Erkrankungen adressieren und im besten Fall kurieren.
In dieser Phase des Businessplan-Wettbewerbes Science4Life haben sich erneut aus dem gesamten Bundesgebiet 81 Teams beteiligt. Dieses Mal wurden innerhalb des Venture Cup die zehn besten Geschäftskonzepte prämiert und auch das aus Dresden eingesandte, BMBF-GO-Bio-geförderte Start-up RecTech gehörte wieder dazu. Das RecTech Team bereitet sich nun für die nächste Phase des Science4Life Wettbewerbs vor, wo es gilt, den Businessplan kompetitiv zu verteidigen.