16.03.2023
Die TU Dresden Ausgründung Seamless Therapeutics startet mit einer $12,5 Mio. Seed-Finanzierung zum Ausbau einer transformativen Gene-Editing-Plattform auf Basis von programmierbaren Präzisions-Designer-Rekombinasen am Standort Dresden
Die Finanzierungsrunde erfolgt unter Federführung von Wellington Partners und Forbion, mit einer zusätzlichen finanziellen Unterstützung durch das BMBF (GO-Bio-Förderung). Mit dieser Seed-Finanzierung liegt das Hauptaugenmerk des Start-Ups auf der weiteren Entwicklung der firmeneigenen Plattform und dem Ausbau der eigenen Pipeline bis zur ersten klinischen Prüfung.
Seamless Therapeutics, ein Dresdner Start-up, welches aus der Technischen Universität Dresden hervorging, gab heute eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 12,5 Mio. US-Dollar (11,8 Mio. Euro) bekannt. Die finanzielle Unterstützung soll die weitere Entwicklung der Designer-Rekombinasen des Unternehmens, einer neuartigen Gene-Editing-Plattform, beschleunigen, mit dem Ziel die Behandlung schwerer Krankheiten zu revolutionieren. Seamless Therapeutics wurde auf der Grundlage der visionären Entdeckungen seiner wissenschaftlichen Gründer, Prof. Dr. Frank Buchholz, Forschungsdekan der Medizinischen Fakultät und Leiter der Medizinischen Systembiologie am Universitären Krebszentrum der Technischen Universität Dresden, und seines ehemaligen Doktoranden Felix Lansing, PhD, Mitbegründer und Chief Scientific Officer von Seamless Therapeutics, gegründet. Beide sind Pioniere auf dem Gebiet der reprogrammierbaren Rekombinasen und Felix Lansing, PhD, wird nun für die Weiterentwicklung der firmeneigenen Technologie verantwortlich sein.
Die bahnbrechende Rekombinase-Plattform des Unternehmens ist in der Lage, ein weit verbreitetes und etabliertes molekularbiologisches Werkzeug so zu programmieren, dass es das volle Potenzial der Gen-Editierung ausschöpft und den gezielten Eingriff an jeder beliebigen Stelle des Genoms ermöglicht. Die Seed-Finanzierungsrunde wurde gemeinsam von Wellington Partners und Forbion geleitet und beinhaltet eine nicht verwässernde Finanzierung durch das BMBF (GO-Bio-8B-Förderung), eine renommierte deutsche Regierungsinitiative zur Unterstützung der innovativsten Start-ups in den Biowissenschaften in Deutschland. Vertreter von Wellington und Forbion werden dem neu gegründeten Vorstand des Unternehmens angehören. Die Gelder der Finanzierungsrunde sollen vor allem dazu verwendet werden, die firmeneigene Technologieplattform erfolgreich weiterzuentwickeln, um eine Auswahl von therapeutisch einsetzbaren Rekombinase-Kandidaten zu etablieren und in die klinische Anwendung zu überführen. Außerdem soll die Präsenz des Unternehmens in Europa und den USA ausgebaut werden.
“Ich freue mich, dass unsere innovative und vielversprechende Technologie nun aus der Grundlagenforschung in eine potentielle breite therapeutische Anwendung überführt werden kann. Die finanzielle Unterstützung durch das BMBF und die Investoren werden hierbei einen großen Beitrag leisten, die Entwicklung dieses Genom-Editierungs-Werkzeuges zügig und zielstrebig voranzutreiben“, sagt Prof. Dr. Frank Buchholz.
"Unsere modulare Plattform hat es geschafft, ortsspezifische Rekombinasen auf jede beliebige Zielsequenz umzuprogrammieren und damit die bestehenden Hürden hinsichtlich der Nutzung dieses potenziell bahnbrechendem Gene-Editing-Systems zur Behandlung menschlicher Krankheiten zu überwinden", kommentierte Felix Lansing, Mitbegründer und Chief Scientific Officer von Seamless Therapeutics. "Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren Gründungsinvestoren und unserem hochqualifizierten Team, um unser umfassendes Wissen über Rekombinasen anzuwenden und eine Pipeline neuartiger therapeutischer Behandlungen zu entwickeln."
"Unser Ziel ist es, unser tiefes Verständnis der Rekombinasen zu nutzen, um die ihnen innewohnenden Vorteile bei der Reparatur krankheitsverursachender genetischer Veränderungen vollumfänglich auszuschöpfen. Wir glauben, dass unsere bahnbrechende Technologie die Möglichkeit bietet, die Grenzen zu überwinden, die heute bei Gen-Editing-Methoden bestehen", sagte Dr. Anne-K. Heninger, Mitbegründerin und Chief Executive Officer von Seamless Therapeutics. "Sowohl Wellington als auch Forbion sind Visionäre und sehr erfahrene Biotech-Investoren, und wir freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit ihnen bei unseren Bemühungen, die Gene-Editing-Landschaft zu verändern."
Mit der Plattform von Seamless Therapeutics ist es gelungen, ortsspezifische Rekombinasen zu jeder beliebigen Zielsequenz zu reprogrammieren und eine Reihe spezifischer Veränderungen vorzunehmen, darunter Inversionen, Exzisionen, Austausch oder auch Insertionen von kleinen bis größeren DNA-Fragmenten. Rekombinasen sind eine Klasse von Enzymen, die seit Jahrzehnten in der wissenschaftlichen Forschung eingesetzt werden, um das Genom von Modellorganismen präzise zu verändern. Bisher konnten sie aber nicht als therapeutische Werkzeuge eingesetzt werden, da sie nur begrenzt programmierbar waren, um an neuen Zielstellen zu wirken.
Über Seamless Therapeutics
Seamless Therapeutics entwickelt einen bahnbrechenden Gene-Editing-Ansatz, der die Gesundheit von schwer erkrankten Patienten mit sicheren und präzisen therapeutischen Werkzeugen wieder herstellen soll. Unsere Technologieplattform erschließt die Reprogrammierung von Rekombinasen, einer äußerst vielseitigen Enzymklasse. Wir setzen unser firmeneigenes Know-how ein, um eine Pipeline von krankheitsmodifizierenden Produktkandidaten für ein breites Spektrum an Indikationen zu entwickeln und somit das therapeutische Potenzial des Gene-Editings zu erweitern.
Über BMBF GO-Bio
Die BMBF-Förderinitiative GO-Bio unterstützt Life-Science-Forscher mit innovativen Ideen, welche ein Unternehmen gründen wollen, um diese zu kommerzialisieren. Sie bietet bereits in einem frühen Projektstadium hervorragende Unterstützung für einen erfolgreichen Übergang vom Labor in die Wirtschaft.
Kontakt:
Dr. Anne Kristin Heninger
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
+49 (0) 351 463-40091
Prof. Frank Buchholz
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden
+49 (0) 351 463-40288
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden:
Die Dresdner Universitätsmedizin, bestehend aus der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus und dem gleichnamigen Universitätsklinikum, hat sich auf die Forschung in den Bereichen Onkologie, Metabolismus sowie neurologische und psychiatrische Erkrankungen spezialisiert. Innerhalb dieser Schwerpunkte sind die Themen Degeneration und Regeneration, Bildgebung und Technologieentwicklung, Immunologie und Entzündungen sowie Prävention und Versorgungsforschung von besonderem Interesse. Internationalität ist eine Voraussetzung für Spitzenforschung - das Universitätsklinikum Dresden lebt dieses Konzept mit Mitarbeitern aus 73 Nationen und zahlreichen Kooperationen mit Forschern und Teams aus aller Welt.
Stephan Wiegand
Öffentlichkeitsarbeit & Marketing
Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der Technischen Universität Dresden
Dekanat Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
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