28.11.2019
Auszeichnung der Deutschen Botanischen Gesellschaft
Für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Charakterisierung des endogenen Pflanzenpararetrovirus beetEPRV3 im Genom der Zuckerrübe Beta vulgaris, einem Vertreter der Florendoviren aus der Familie der Caulimoviridae“ wurde Nicola Schmidt von der Deutschen Botanischen Gesellschaft ausgezeichnet.
An der Professur für Zell- und Molekularbiologie der Pflanzen bei Prof. Dr. Thomas Schmidt untersuchte Nicola Schmidt dafür sogenannte endogene Pararetroviren, einen weit verbreiteten Bestandteil pflanzlicher Genome.
Dies sind Pflanzen-infizierende Viren, die manchmal auch in das Wirtsgenom integriert werden. Spuren von lang zurückliegenden Integrationen können noch immer in Genomen auffindbar sein, mitunter sogar als intakte Virus-Kopien. Eine Re-Aktivierung kann Krankheitsbilder auslösen, so zum Beispiel bekannt bei Tabak oder Petunie. Frau Schmidt nutzte bioinformatische Methoden, um Sequenzen von drei Pararetroviren-Familien im Genom der Zuckerrübe zu identifizieren und zu charakterisieren. Während zwei Familien intakte Kopien besitzen, ist die dritte Virus-Familie deutlich fragmentierter. Untersuchungen des Genoms und der Chromosomen zeigten, dass sich diese viralen Sequenzen häufig in stark verdichteten, schwer zugänglichen DNA-Bereichen befinden. So sind sie vor Lösch-Mechanismen verborgen und konnten einer Eliminierung aus dem Zuckerrüben-Genom entgehen. Zusammenfassend konnte Frau Schmidt feststellen, dass die Rübe in ihrer Vorgeschichte mindestens zweimal unabhängig pararetrovirale, potentiell aktivierbare, Sequenzen in ihr Genom integriert hat.
Derzeit setzt Frau Schmidt ihre Untersuchungen im Rahmen einer Doktorarbeit an der Professur für Zell- und Molekularbiologie der Pflanzen fort.