01.11.2021
Dr. Valentina Lozza forscht als Dresden Fellow am Institut für Kern- und Teilchenphysik
Dr. Valentina Lozza ist seit dem 1. Oktober 2021 als Fellow zu Gast an der TU Dresden - auf Einladung durch Prof. Kai Zuber vom Institut für Kern- und Teilchenphysik. Die Physikerin arbeitet am Laboratory of Instrumentation and Experimental Particle Physics (LIP) in Lissabon auf dem Gebiet der Astroteilchenphysik und ist Mitglied der SNO+ Kollaboration. Das SNO+ Experiment ist ein Neutrinodetektor und befindet sich zwei Kilometer tief unter der Erdoberfläche in einer aktiven Nickelmine bei Greater Sudbury, Ontario, Kanada. Mit dem Experiment suchen Forscher:innen, darunter auch die Arbeitsgruppe von TUD-Physiker Kai Zuber, nach extrem seltenen nuklearen Zerfallsereignissen, die Aufschluss über die Eigenschaften von Neutrinos geben und offene Fragen im Bereich der Neutrinophysik beantworten. Ein Fokus liegt darauf, den sogenannten neutrinolosen Doppelbetazerfall (0νββ) nachzuweisen, der die Theorie untermauern würde, dass Neutrinos ihre eigenen Antiteilchen sind.
Neutrinos zählen zwar zu den häufigsten Teilchen im Universum, lassen sich jedoch nur sehr schwer nachweisen, da sie kaum mit anderen Materieteilchen in Wechselwirkung treten. Daher müssen die Messungen am SNO+ Experiment vor störenden Einflüssen, beispielsweise durch kosmische Strahlung, abgeschirmt werden. Valentina Lozza ist Expertin auf diesem Gebiet und koordiniert in der Kollaboration die Forschungsaktivitäten, mit denen der radioaktive Hintergrund von SNO+ charakterisiert und möglichst weitgehend eliminiert wird.
An der TU Dresden wird Valentina Lozza zur Analyse von SNO+ Daten beitragen und ihr Expertenwissen zur Reduktion von Hintergrund in empfindlichen Messungen in die Lehre einbringen. Außerdem nimmt sie an Treffen mit jungen Studierenden teil, um Einblicke in ihre Forschung, ihren Arbeitsalltag und ihren Karriereweg als Physikerin zu geben.
Zum Dresden Fellowship Programm: Das Programm ermöglicht die Einladung internationaler Wissenschaftler:innen zu gemeinsamer Forschung und Lehre an der TU Dresden. Das Programm zielt darauf ab, Kooperationen zu intensivieren und langfristige, strategische Projektvorhaben mit Einrichtungen und Arbeitsgruppen der TU Dresden sowie deren DRESDEN-concept-Partnern zu initiieren.