05.03.2020
DRESDEN EXCELLENCE AWARD 2019: Stadt Dresden zeichnet zum dritten Mal herausragende Abschlussarbeiten mit dem Wissenschaftspreis aus
„Mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Dresden zeichnen wir als Stadtverwaltung zum dritten Mal in Folge vier Absolventinnen und Absolventen Dresdner Hochschulen für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Abschlussarbeiten aus."
"Diese Würdigung stärkt die Wahrnehmung Dresdens als exzellenten Wissenschaftsstandort“, sagt Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der zugleich als Vorsitzender der Jury wirkte. Zur Preisverleihung am 29. Februar im Plenarsaal des Neuen Rathauses kamen neben dem Oberbürgermeister Vertreter der Dresdner Hochschulen, insbesondere der Technischen Universität, der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden sowie der Staatlichen Studienakademie Dresden der Berufsakademie Sachsen.
Ausgezeichnet werden in jedem Jahr vier eingereichte Arbeiten, die besondere Relevanz und Zukunftsorientierung für die Dresdner Stadtentwicklung und Stadtgesellschaft vorweisen. Die Preisgelder in Höhe von 3 000 bis 12 000 Euro werden in den Kategorien Bachelorarbeit, Master- oder Diplomarbeit, Promotion und Habilitation vergeben. „In dieser Ausgabe 2019 erreichten uns 22 Bewerbungen bis zum Stichtag 10. November 2019, dem Weltwissenschaftstag, der jedes Jahr das Ende der Antragsfrist markiert“, berichtet Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung. „10 Frauen und 12 Männer haben sich mit ihren exzellenten Bachelor-, Diplom- oder Masterarbeiten bzw. Promotionen oder Habilitationen beworben. Uns ist es wichtig die Fokusthemen der Dresdner Wissenschaft und Forschung im internationalen Kontext widerzuspiegeln. Die Gewinner-Arbeiten reichen beispielsweise von zukunftsweisenden Holztechnologien bis hin zur aktuellsten Krebsforschung“, ergänzt Franke. Das Amt für Wirtschaftsförderung begleitet den Award gemeinsam mit den Partnern seit 2017.
Der gemeinsam von der Landeshauptstadt Dresden mit dem Netzwerk „Dresden – Stadt der Wissenschaften“ vergebenen DRESDEN EXCELLENCE AWARD ist mit 30 000 Euro dotiert. Die Bewerbung für die vierte Ausgabe des DRESDEN EXCELLENCE AWARD 2020 läuft bereits. Die Antragsfrist endet am 10. November 2020. Weitere Informationen und Bewerbung unter www.dresden.de/excellenceaward
Die mit 12 000 Euro dotierte Auszeichnung in der Kategorie Habilitation geht an Dr. habil. Sebastian Wüster für seine Habilitationsschrift „Quantentransport in ultrakalten Rydberg Aggregaten“. Die Forschung in der theoretischen Physik untersucht die Anwendung von kalten Rydberg Aggregaten auf in der Quantensimulation relevante Transportprozesse. Dr. Wüster publizierte im Rahmen seiner Habilitation 15 wissenschaftliche Arbeiten, darunter einen Review Artikel und sechs Physical Review Letters. Mit dieser Leistung wird Dr. Wüster als internationaler Experte ultrakalter Rydbergphysik wahrgenommen und ist zunächst auf eine Assistenzprofessur in Ankara/Türkei und schließlich als Assoziierter Professor an das Indian Institute for Science, Education and Research Bhopal/Indien berufen worden. Damit setzt Dr. Wüster nun mit seiner eigenen Forschungsgruppe international die Dresdner Forschung in der theoretischen Physik auf höchstem wissenschaftlichen Niveau fort.
Über Dr. Sebastian Wüster (TU Dresden, MPI-PKS):
Quantensimulation ist ein Forschungsansatz, „ein interessantes Problem, das experimentell und theoretisch schwer zugänglich ist, wie Kerndynamik in einem Molekül, in einem gänzlich anderen Kontext zu untersuchen, hier in der Bewegung kalter Rydberg Atome“ (Wüster). Dabei entdeckte der 2019 an der TU Dresden habilitierte Physiker bereits „2010 die wissenschaftliche Nische, die man finden und besetzen muss, um international zur Spitze vorzustoßen und zwar mit der Identifizierung und Charakterisierung „chemischer“ Phänomene in ultrakalten Rydberg Gasen, meist erzeugt durch ein Bose-Einstein Kondensat“ (Prof. Jan-Michael Rost, MPI-PKS).
Dr. Wüster kombiniert hochaktuelle Forschung und herausragende Lehre dabei auf solch perfekte Weise, dass Prof. Michael Kobel, Dekan der Fakultät Physik der TU Dresden (zur Preisverleihung anwesend), den 1977 in Osnabrück Geborenen mit höchstem Nachdruck für den Wissenschaftspreis der Stadt Dresden empfahl.
Dr. Wüster arbeitet und lebt nun mit seiner Frau, die er am Dresdner Max-PIanck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik kennengelernt hat, in Bhopal/Indien. Und von der internationalen Forschungszusammenarbeit des Dresdner Physikers profitiert Dresden schon jetzt: drei Master-Absolventen seiner Forschungsgruppe arbeiten aktuell an ihren Dissertationen in Dresden.
Die weiteren Preisträgerinnen und Preisträger:
Den mit 3 000 Euro dotierten Award in der Kategorie Bachelor erhält die 22-jährige Juana Mai, Absolventin des Studiengangs Holz- und Holzwerkstofftechnik der Staatlichen Studienakademie Dresden der Berufsakademie Sachsen für ihre Bachelorarbeit „Untersuchungen zur Nutzung verschiedener Methoden der zerstörungsfreien Werkstoffprüfung zur Überwachung der Verklebungsgüte in der industriellen Fertigung von Brettschichtholz“ als zukunftsweisenden Holztechnologie-Beitrag zur Erweiterung der einsetzbaren Sortimente für Laubhölzer und deren Nutzung als Bauholz.
Gesa Schirren, Geoinformatik/Management-Masterabsolventin der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, die mit der Masterarbeit „BIM in der Geotechnik“ als Jahrgangsbeste abschloss, gewinnt das Preisgeld von 6 000 Euro in der Kategorie Master- oder Diplomarbeiten. Ihre anwendungsorientierte, wissenschaftliche Arbeit ist mit der Digitalisierung von Baugrunddaten von besonderem Wert für das Building Information Modeling (BIM), da eine neue deterministische und reproduzierbare Herangehensweise zur Integration von Bohrdaten in ein räumliches Baugrundmodell entwickelt wurde.
Über das Preisgeld von 9 000 Euro kann sich Dr. Nicola Mitwasi von der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) für seine exzellente Promotion freuen. Der in Bethlehem geborene Immunologe überzeugte die Jury mit seiner Krebsforschung „Antigen-specific redirection of immune effector cells against GD2-expressing tumors“ für immunbasierte Therapien als alternativen Ansatz für die sichere und wirksame Behandlung von Krebs.