Im vergangen Oktober veröffentlichte der Neurowissenschaftler Dr. Brett Kagan mit seinen Kolleg:innen von Cortical Labs in Melbourne, Australien, eine wissenschaftliche Sensation: Auf einem Elektroden-Array in einer Petrischale gezüchtete Gehirnzellen (engl. „dish brain“) lernten, eine Version des klassischen Computerspiels Pong zu spielen. Das innovative Startup Cortical Labs ist spezialisiert auf Biologisches Computing. Hier wachsen und vernetzen sich lebende Säugetier-Neuronen auf Elektroden. Kagan und Kollegen gelang hiermit weltweit erstmalig die Entwicklung eines Systems mit „Biologisch-Synthetischer Intelligenz“ (BSI).  Solche BSI könnte das Computing revolutionieren und ein Post-Silizium-Zeitalter einläuten.

Das Anwendungspotenzial der einzigartigen organisch-digitalen Konvergenzwerkzeuge, an denen Cortical Labs arbeitet, ist breit gefächert: neuartige Ex-vivo-Modelle für das Arzneimittelscreening bei ZNS-Erkrankungen wie Epilepsie und Demenz; ein tieferes Verständnis dafür, wie unser Gehirn Aktivitäten organisiert und lernt; Inspiration für neue Methoden des maschinellen Lernens; und schließlich die Nutzung der inhärenten Intelligenz lebender Neuronen aufgrund ihrer überlegenen Rechenleistung und ihres geringen Energieverbrauchs für die Entwicklung echter neuromorpher Computer. In seinem öffentlichen Vortrag an der TU Dresden wird Brett Kagan, Chief Scientific Officer bei Cortical Labs, von der Entwicklung und Anwendung synthetischer biologischer Intelligenz berichten.

Der öffentliche Vortrag “Brain cells as Biocomputers: The development and applications of Synthetic Biological Intelligence” von Dr. Brett Kagan findet am Dienstag, den 25. April 2023 um 19 Uhr im Heinz-Schönfeld-Hörsaal der TU Dresden (BAR/SCHÖ/E) statt. Um Anmeldung wird gebeten unter:
https://tu-dresden.de/mn/der-bereich/oeffentlichkeitsarbeit/anmeldung