Sep 10, 2019
Hand in Hand zum Welttag der Suizidprävention am 10. September
In Deutschland sterben jährlich ungefähr 10.000 Menschen durch Suizid. Damit gibt es mehr Todesopfer durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und illegale Drogen zusammen. Dennoch wird das Problem der Suizidalität in der Öffentlichkeit noch weitgehend verdrängt.
Aus diesem Grund wurde am 10. September 2003 erstmalig der Welttag der Suizidprävention von der International Association for Suicide Prevention und der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen. An diesem Tag soll gezielt auf das Problem Suizidalität aufmerksam gemacht, der Tabuisierung und Stigmatisierung des Themas entgegenwirkt und gleichzeitig Raum für Trauer und Gedenken an die durch Suizid Verstorbenen geboten werden.
In diesem Jahr lautet das Motto des Welttages „Hand in Hand für Suizidprävention“. Die Vernetzung und Zusammenarbeit über verschiedene Ebenen hinweg – systemische, gesellschaftliche, kommunale, beziehungsbezogene sowie individuelle –, ist wichtiger Bestandteil einer effektiven Suizidprävention. Jede und jeder kann etwas zur Suizidprävention beitragen.
Das 2017 gegründete Netzwerk für Suizidprävention in Dresden (NeSuD), geleitet vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie der TU Dresden und dem Werner-Felber-Institut e.V. mit Unterstützung der AG Suizidforschung der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Dresden, möchte über psychische Belastungen und Suizidalität speziell bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufklären, über professionelle (regionale) Hilfsangebote informieren und Barrieren in der Versorgung von suizidgefährdeten Personen überwinden helfen.
Anlässlich des Welttages der Suizidprävention veranstaltet das Netzwerk am 12. September ein Vortragsprogramm für Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen. Diese erleben tagtäglich die Bedürfnisse ihrer Schülerinnen und Schüler mit und können somit als mögliche Ansprechpersonen in schwierigen Situationen dienen.
Professorin Susanne Knappe vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie (IKPP) der TU Dresden leitet gemeinsam mit PD Dr. Ute Lewitzka vom Werner-Felber-Institut und Professor Jürgen Hoyer (IKPP) das Projekt. Sie beschreibt das Kernziel des Projekts folgendermaßen: „Suizidalität ist auch im Jugendalter häufig Ausdruck seelischer Not. Dann können auch Lehrkräfte oder Schulsozialarbeiter in Not geraten. Was ist zu tun, wie wollen wir dem Thema begegnen? Suizidprävention ist eine vielschichtige Aufgabe. Um diese gut zu bewältigen, möchten wir über Möglichkeiten zur Suizidprävention in der Lebensumwelt Schule informieren und vor allem mit Lehrkräften ins Gespräch kommen. NeSuD möchte ein Netzwerk zur Förderung psychischer Gesundheit und Verminderung psychischer Belastungen schaffen. Dies gelingt umso besser, je mehr Akteure wir erreichen.“
Mehr Infos zum Vortragsprogramm: https://tu-dresden.de/mn/psychologie/ikpp/kinderundjugendliche/ressourcen/dateien/Flyer-Lehrerveranstaltung.pdf
Kontakt zum Netzwerk für Suizidprävention in Dresden:
Informationen für Journalisten:
Apl. Prof. Dr. Susanne Knappe
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Tel.: +49 351 463-39727