28.02.2019
Kernphysiker Prof. Kai Zuber als MTA Gastprofessor in Ungarn
Prof. Kai Zuber vom Institut für Kern- und Teilchenphysik hat gerade eine viermonatige Gastprofessur der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (MTA) am Institut für Kernforschung ATOMKI in Debrecen abgeschlossen. Mit dem „Distinguished Guest Fellowship Programme“ möchte die MTA die weltweite Wettbewerbsfähigkeit ungarischer Forschungsgruppen stärken und die besten Köpfe der jeweiligen Fachgebiete nach Ungarn ziehen. Eine Ehre für Kai Zuber, der als Kern- und Astrophysiker international bekannt und angesehen ist.
Die Kollaboration zwischen dem ATOMKI Institut für Kernforschung und dem Dresdner Felsenkellerlabor, dessen wissenschaftlicher Direktor Prof. Zuber ist, besteht bereits seit längerem. Durch die MTA Gastprofessur konnte diese Zusammenarbeit noch weiter intensiviert werden. Zusammen mit seinem Doktoranden Heinrich Wilsenach führte Zuber in Ungarn wertvolle Messungen zum α-Zerfall durch. „Unsere Kollegen in Ungarn haben das bessere Massenspektrometer, damit konnten wir das bisher vorhandene Datenmaterial zu den Halbwertszeiten des α-Zerfalls bereits wesentlich erneuern. Als erste Labormessung, stimmen unsere Werte mit den Annahmen der Meteoritenforscher überein“, verrät Zuber. Aus der Zusammenarbeit sind bereits einige bedeutende Publikationen hervorgegangen, weitere stehen noch in der Pipeline.
Der Schwerpunkt seines Ungarn-Aufenthalts lag für Zuber jedoch in der Lehre: mit einem Arbeitspensum von 16 Wochenstunden Vorlesung und einem zusätzlichen Kolloquium in Budapest blieb nicht viel Freizeit. Vom Land hat Zuber deshalb nur wenig gesehen, aber die Leute hat er durch ihre offene und entspannte Art in sein Herz geschlossen.
Publikation zum Thema α-Zerfall:
“A new precision measurement of the α-decay half-life of 190Pt” MihályBrauna Yordan M.Georgievb TommySchönherrb HeinrichWilsenach cKaiZuberc
https://doi.org/10.1016/j.physletb.2017.02.052