Jan 28, 2019
Rückblick: Datensalon zeigt sichere Wege für die Pflege von morgen
Rückblick: Datensalon zeigt sichere Wege für die Pflege von morgen
Das Centrum für Demografie und Diversität (CDD), das Statistische Landesamt des Freistaates Sachsen (StLA) und der Förderverein Psychologie an der TU Dresden e.V haben am Montag, den 21. Januar den 7. Datensalon zum Thema "Sichere Wege für die Pflege von morgen in Sachsen" im Plenarsaal des Sächsischen Landtages veranstaltet.
Über 140 Gäste waren gekommen um dem abwechslungsreichen Programm - von Vorträgen über Poster Präsentationen bis hin zu einer Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Praxis zu folgen. Der Höhepunkt war die Vorstellung von Anna Konstantia, Pepper und Loomo. Hinter diesen drei Namen verbergen sich drei Serviceroboter, die in Zukunft das Pflegepersonal unterstützen sollen.
Prof. Dr. Jürgen Wegge ist der Vorstandsvorsitzende des CDD und Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der TU Dresden. Im Folgenden schildert er sein persönliches Fazit des Datensalons:
„ Alle aktuellen Zahlen belegen, dass in den nächsten 10 Jahren ein - realistisch betrachtet – kaum zu bewältigender Pflegenotstand in Sachsen auf uns zukommt! Von 2015 bis 2017 hat die Zahl der Pflegebedürftigen um 23% zugenommen. Etwa die Hälfte des Anstiegs ist auf den demografischen Wandel selbst zurückzuführen, die andere Hälfte auf die Neuordnung der Pflegegrade. Nach meinen Berechnungen sind bis 2030 – bei einfacher Fortschreibung der bekannten Zahlen! – ca. 28.000 Vollzeitstellen neu zu besetzen, 16.000 wegen der weiteren Zunahme der zu Pflegenden und 12.000, weil ca. 20% der 62.000 Beschäftigten in der Altenpflege in dieser Zeit in den Ruhestand gehen werden.
Aus diesem Grund sind die Arbeitsbedingungen in der Pflege und die Wertschätzung für die dort Arbeitenden erheblich zu optimieren. Hierfür sind zahlreiche Ansätze vorhanden. Neben einer deutlich besseren Bezahlung sind familienfreundliche Arbeitszeitmodelle, eine optimierte Erholung (Pausengestaltung) bei der Arbeit und die Verbesserung des Führungsverhaltens hin zu einer alternsgerechte Führung wichtige Stellgrößen. Auch eine demenzsensible Architektur, die zur Aktivierung der Patienten führt und deren Orientierung fördert, ist eine vielversprechende Option, welche die Arbeit der Pflegenden erleichtern kann. Dies gilt auch für den Einsatz moderner Messtechnik zur Unterstützung im häuslichen Umfeld.
Die Möglichkeiten der Digitalisierung in Form von verschiedenen Servicerobotern wurden in der Veranstaltung genauer betrachtet. Hier gilt, dass alles, was die Arbeit der Pflegenden erleichtert und von zu Pflegenden akzeptiert wird, in Zukunft dringend benötigt wird und in eine moderne Ausbildung von Pflegekräften integriert werden sollte. Wie solche Systeme in der ambulanten und stationären Pflege am besten zu realisieren sind, bedarf deutlich mehr Forschung!“
Mehr Infos zum Centrum für Demografie und Diversität:
https://tu-dresden.de/cdd
Kontakt:
Prof. Dr. Juergen Wegge
Tel: +49 (0)351 463 33784
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