13.07.2021
TUD-Chemikerin Dr. Juliane Simmchen erhält Fulbright-Cottrell Award
Dr. Juliane Simmchen, Nachwuchsgruppenleiterin an der Professur für Physikalische Chemie der Technischen Universität Dresden, wird mit dem Fulbright-Cottrell Award für ihr Projekt „Unravelling the influence of activity in the formation of matter“, welches innovative Forschung mit exzellenten Lehransätzen verbindet, ausgezeichnet.
Aktive Materie hat sich in den letzten Jahren zu einem aktuellen und spannenden Forschungsgebiet entwickelt, welches die interdisziplinäre Wissenschaftsgemeinschaft, vor zahlreiche Herausforderungen stellt. An der Schnittstelle zwischen Physik und Lebenswissenschaften erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler solche Systeme, die durch die Umwandlung von Energie angetrieben werden. Beispiele für aktive Materialien sind biologische Systeme vom einzelnen molekularen Motoren über Bakterien und Zellen bis hin zu ganzen Organismen, und Schwärmen von Tieren. Außerdem kann aktive Materie auch künstliche Systeme aus Nano- und Mikropartikeln, die die Funktion von biologischen Systemen imitieren, umfassen.
Dr. Juliane Simmchen ist Chemikerin. Auch sie arbeitet mit ihrer Nachwuchsgruppe an aktiver Materie, sogenannten Mikroschwimmern. Sie beschäftigt sich dabei sowohl mit den grundlegenden Mechanismen, die die Mikrobewegung antreiben, als auch mit Materialdesign für zukünftige Anwendungen von Mikroschwimmern. Für ihr Projekt „Photocatalytic processes for micromotion and analytic purposes (Photolytics)”, bei dem sie die einen Antriebsmechanismus für photokatalytische Mikromotoren entwickelt, erhielt sie bereits eines der prestigeträchtigen Freigeist-Fellowships der VolkswagenStiftung.
Mit ihrem neuen Projekt „Unravelling the influence of activity in the formation of matter“ möchte Dr. Simmchen nun ihre Spitzenforschung auf dem Gebiet der aktiven Materie mit innovativen Lehransätzen verbinden. Die Bildanalyse und Datenverarbeitung in dem äußerst interdisziplinären Forschungsgebiet „Aktive Materie“ wird in der Physik häufig ausführlich gelehrt, in der Chemie jedoch etwas vernachlässigt. Dem will Dr. Simmchen nun Abhilfe schaffen und Möglichkeiten für die Chemie-Studierenden schaffen, ihre Kenntnisse zu verbessern.
In Würdigung dieser einzigartigen Verbindung zwischen Spitzenforschung und innovativer Lehre ist Dr. Juliane Simmchen eine von zwei Preisträgern des diesjährigen Fulbright-Cottrell Awards.
„Die Cottrell Scholars bilden eine Gemeinschaft von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich für neue Lehrmethoden und spannende Studierendenprojekte begeistern, diese organisieren und begleiten. Schon die erste Konferenz war unheimlich inspirierend und ich freue mich darauf, die neuen Ideen umzusetzen“, schwärmt Juliane Simmchen kurz nach der ersten Cottrell Scholar-Konferenz Anfang Juli 2021.
Über den Fulbright-Cottrell Award
In den USA wurde der Preis unter dem Namen „Cottrell Scholar Award“ bereits 1994 eingeführt, um die Verbindung von innovativer Forschung und Lehre in der Chemie, Physik und Astronomie zu fördern. Seit rund zehn Jahren wird diese Idee auch in Deutschland umgesetzt – vergeben von der deutsch-amerikanischen Fulbright-Kommission.
Mit dem Preis in Höhe von 63.000 Euro ist außerdem die Aufnahme in das Fulbright-Cottrell Scholar-Netzwerk sowie die Teilnahme an der jährlichen Cottrell Scholar-Konferenz und zahlreichen Workshops verbunden.
Alle Programminfos zum Fulbright Cottrell Award
Informationen für Journalisten:
Dr. Juliane Simmchen
Physikalische Chemie und Elektrochemie