13.09.2024
Vom Campus in die Welt: TUD Kinderlabor jetzt auch in Brasilien
Seit mehr als fünfzehn Jahren kommen jährlich hunderte von Grundschulkindern an die TU Dresden, um im Kinderlabor unter Anleitung von Lebensmittelchemiker Dr. Uwe Schwarzenbolz selbständig zu experimentieren und zu lernen. Nun wurde das erfolgreiche TUD Format erstmals nach Brasilien exportiert und dort von allen Beteiligten – Universitätsangehörigen, Eltern, aber vor allem von den Kindern – mit Begeisterung angenommen.
Einen Regenbogen aus Rotkohlsaft erschaffen, mit geheimer Tinte aus dem Kühlschrank schreiben oder einen schwarzen Filzstift in verschiedene Farben zerlegen – all diese Experimente faszinieren Jahr um Jahr Mädchen und Jungen im Alter von 7 bis 10 Jahren im Kinderlabor der Lebensmittelchemie an der TU Dresden. Seit 2007 führt dabei Dr. Uwe Schwarzenbolz und ein Team seiner Studierenden den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgerüstet mit Kittel, Schutzbrille und kindgerechter Laborausstattung durch eine Reihe von spannenden Versuchen. „Unser Ziel ist es, den Kindern so früh wie möglich den Spaß am Forschen und Entdecken zu vermitteln und die Angst vor der Chemie zu nehmen. Zudem ist es uns ein Anliegen, naturwissenschaftliches Arbeiten zu zeigen. Daher stehen neben dem Ausprobieren und Beobachten auch Erklären und Dokumentieren auf unserem Programm“, erläutert Uwe Schwarzenbolz. Ein Wisskomm-Format par excellence also.
Das dachte sich auch Gastprofessor Rodrigo Stephani von der Universidade Ferderal de Juiz de Fora (Brasilien). Während seines Aufenthalts als Humboldt-Stipendiat an der TU Dresden nahmen seine beiden Kinder am Kinderlabor teil und waren begeistert. Schnell kam die Idee auf, das Kinderlabor auch in Brasilien einzurichten. Gesagt getan: Ein Gastaufenthalt Im Juli dieses Jahres führte Uwe Schwarzenbolz und seinen Kollegen Prof. Thomas Henle nach Brasilien um dort an der Universidade Ferderal de Juiz de Fora (UFJF) Vorlesungen und wissenschaftliche Vorträge zu halten – und bei dieser Gelegenheit eben auch ein Kinderlabor durchzuführen.
Den ersten Durchgang mit vierzehn Kindern leitete Uwe Schwarzenbolz selbst: „Die Kinder haben die Versuche mit dem gleichen Eifer und dem gleichen Interesse wie bei uns durchgeführt. Die Eltern konnten dabei die ganze Zeit von einem angrenzenden Raum aus zuschauen und waren rundweg begeistert. Auch den Betreuer:innen konnte man den Spaß am Kinderlabor anmerken. In Gesprächen, die ich dort mit wissenschaftlichen Kolleg:innen führen konnte, war zu erkennen, dass die Veranstaltung auch in der Fakultät viel Aufmerksamkeit und große Zustimmung bekommen hat“, berichtet Schwarzenbolz. Nachdem nun die kindgerechte Ausrüstung besorgt und die brasilianischen Betreuer:innen eingearbeitet wurden, soll das Format fortan regelmäßig an der UFJF stattfinden.
Neben der Wissenskommunikation für Kinder, dient das Format in Brasilien auch dazu, den Stellenwert und die Außenwirkung einer soliden naturwissenschaftlichen Ausbildung zu stärken – und das von klein auf. Für Thomas Henle und Uwe Schwarzenbolz war die Reise nach Brasilien der Auftakt für eine enge Zusammenarbeit mit der UFJF in Forschung und Lehre und damit ein maßgeblicher Beitrag zur Internationalisierung im Fach Lebensmittelchemie.
Kontakt:
Dr. Uwe Schwarzenbolz
Professur für Lebensmittelchemie
TU Dresden
Email:
Tel. +49 351 463-35122