Mar 30, 2021
Von Ägypten bis Venezuela: Teilchenphysik-Masterclasses für Jugendliche erfolgreich koordiniert
In 60 Ländern rund um den Globus konnten in diesem Frühjahr Schüler:innen eine Entdeckungsreise in die Teilchenphysik unternehmen – im Rahmen des an der TU Dresden geleiteten Programms International Masterclasses. Dabei erfuhren die Jugendlichen mehr über das spannende Forschungsgebiet und analysierten selbst Daten von Großexperimenten, die beispielsweise am Europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik, dem CERN in Genf, betrieben werden.
In diesem Frühjahr wurde das Programm International Masterclasses unter Pandemie-Bedingungen komplett online umgesetzt – ein Kraftakt für die Koordination. „Mehr als 200 Universitäten und Forschungseinrichtungen beteiligen sich an den International Masterclasses“, so die Koordinatorin des Gesamtprogramms, Dr. Uta Bilow vom Institut für Kern- und Teilchenphysik. „Üblicherweise laden sie Schüler:innen für einen Tag an die Uni ein und arbeiten bei der Datenanalyse Schulter an Schulter mit ihnen zusammen. Diese besondere Atmosphäre wurde virtuell nachgebildet: mit vielen interaktiven Elementen und großem digitalen Betreuungsaufwand. Dazu haben wir Leitfäden erstellt und umfassend beraten.“
Vergangene Woche gingen die International Masterclasses 2021 zu Ende. Die Bilanz ist überaus positiv: Mehrere tausend Jugendliche konnten online die spannende Forschung am CERN erleben, mit Physiker:innen diskutieren und selbst Higgs-Teilchen oder Gravitonen aufspüren. Dabei erwies sich das virtuelle Format sogar als Vorteil, da auch Schüler:innen aus entlegenen Regionen teilnehmen konnten, für die sonst eine Anreise zu einem Forschungsinstitut nicht in Frage kommt.
Teilchenphysik stößt bei vielen Jugendliche auf großes Interesse und geht oftmals über den gewöhnlichen Schulstoff hinaus. „Bei den International Masterclasses können die Jugendlichen erfahren, wie auf diesem Gebiet geforscht wird und welche offenen Fragen es gibt“, erläutert Projektleiter Michael Kobel, Professor für Teilchenphysik an der TU Dresden. „Vor allem aber wollen wir auch vermitteln, wie die wissenschaftliche Methode funktioniert und beispielsweise das Wechselspiel zwischen Theorie und Experiment abläuft. So können wir das Vertrauen in die Wissenschaft stärken,“ betont Kobel.
International Masterclasses wurden von der International Particle Physics Outreach Group (IPPOG) ins Leben gerufen. IPPOG ist eine unabhängige Gruppe von Outreach-Vertretern aus Ländern, die an der Forschung am CERN und anderen führenden Forschungslaboratorien beteiligt sind. Das Ziel der Gruppe ist es, Teilchenphysik für die Öffentlichkeit zugänglicher zu machen.
Weitere Informationen:
Dr. Uta Bilow
Tel.: 0351 463 32956
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