Mar 13, 2019
Wissen schafft Lich(t): Ehrung für erhellende Forschung für die Zukunft
Im Rahmen des 26. Photonik-Kolloquiums am Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonics (IAPP) wurde am 12. März 2019 der Emanuel-Goldberg-Preis der Robert-Luther-Stiftung und der Harry-Dember-Preis des Zentrums für Angewandte Photonik e.V. verliehen. Mit den Auszeichnungen wurden Dr. Martin Schwarze und M.Sc. Anton Kirch für die besten wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Photonik des Vorjahres geehrt.
„Bewahren und Fördern“ – unter dieser Leitidee hielt Rektor Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen die Laudatio auf die beiden Preisträger beim 26. Photonik-Kolloquium am Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonics (IAPP). Im hochmodernen Hermann-Krone-Bau wird seit seiner Einweihung im Jahr 2017 in der Tat sowohl die Tradition, als auch die Innovation fortgeschrieben. Die Tradition spiegelt sich im Besonderen in der historischen Hermann-Krone-Sammlung wieder. Hermann Krone, der Namensgeber des Gebäudes zählt zu den bekanntesten deutschen Photopionieren des 19. Jahrhunderts. Anderseits zeugt das IAPP von einem äußerst hohen Maß an Innovationskraft auf dem Gebiet der Angewandten Physik und Photonik. Zur Förderung der erfolgreichsten Nachwuchswissenschaftler am IAPP vergeben die ebenfalls hier ansässige Robert-Luther-Stiftung sowie das Zentrum für Angewandte Photonik e.V. jährlich den Emanuel-Goldberg-Preis sowie den Harry-Dember-Preis.
Dr. Martin Schwarze erhielt den mit 2.000 Euro dotierten Emanuel-Goldberg-Preis der Robert-Luther-Stiftung für seine Doktorarbeit „From Molecular Parameters to Electronic Properties of Organic Thin Films: A Photoelectron Spectroscopy Study”. In seiner mit „summa cum laude“ bewerteten Arbeit untersuchte er mit der Methode der Photoelektronen-Spektroskopie die elektronische Struktur verschiedener organischer Materialien. So konnte er den Zusammenhang der molekularen Schicht zu den elektronischen Eigenschaften der Halbleiter-Schicht entschlüsseln. Dr. Schwarze leistete damit wichtige Beiträge zum tiefer gehenden Verständnis organischer Halbleiter und lieferte ein umfassendes Fundament für neue Anwendungen der organischen Halbleitertechnologie. Für seine Arbeit verband er auf einzigartige Weise theoretische und experimentelle Ansätze und knüpfte dabei zahlreiche Kontakte in verschiedene Arbeitsgruppen innerhalb und außerhalb des Instituts über Bereichs- und Ländergrenzen hinweg. Seine Ergebnisse wurden in einer Vielzahl von Publikationen in renommieren Fachzeitschriften veröffentlicht.
Der mit 1.000 Euro dotierte Harry-Dember-Preises des Zentrums für Angewandte Photonik e.V. wurde an M.Sc. Anton Kirch für seine Masterarbeit „Excitation Wavelength Dependent Response of a Biluminescent-Fluorescent Emitter Blend“ verliehen. In dieser mit 1,0 bewerteten Arbeit untersuchte er organisch-lumineszierende Systeme im Hinblick auf deren Emission, in Abhängigkeit von der Wellenlänge der Anregung. Herr Kirch zeigte sich dabei als sehr talentierter Experimentator und kritischer Wissenschaftler, wodurch er mit bereits mit seiner Masterarbeit herausragende wissenschaftliche Beiträge leistete, mit denen er die Grundlage für zwei Publikationen in Fachjournalen legte. Er ist mittlerweile als Doktorand am IAPP tätig und forscht an der Integration von neuartigen Emittermaterialien auf Basis von Nanokristallen in etablierte OLED Schichtstrukturen.
Im Anschluss an die Preisverleihung folgte eine traditionelle Laudatio der besonderen Art: der Chor des IAPP sang für jeden der beiden Preisträger ein eigens umgedichtes Lied. Für Herrn Martin Schwarze war das der „Martinal Song“ (Original: „The Logical Song“ von Supertramp) und für Anton Kirch „You see dual FRET“ (Original: „You’ll be in my heart“ von Phil Collins). Der anschließende Festvortrag des Kolloquiums wurde von Prof. Rodrigo Martins von der New University of Lisbon und Präsident der Europäischen Akademie der Wissenschaften gehalten. Unter dem Titel „Materials for a Better Life“ gab er einen Einblick in aktuelle Projekte seines Instituts, die sich mit der Erforschung leistungsfähiger, nachhaltiger, wiederverwertbarer Materialien, wie Zinkoxid, Zellulose oder auch Kork, für elektronische Anwendungen beschäftigen.
Kontakt für Journalisten:
Dr. Annette Polte
Institut für Angewandte Physik
Technische Universität Dresden
Tel. 0 351 463-37500
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