29.04.2019
Internationalisierung der Forschungsinfrastruktur DAMM
Der Anspruch von DAMM ist, von Dresden aus eine globale Forschungsinfrastruktur für die Online-Recherche von materiellen mathematischen Modellen zur Verfügung zu stellen. Da derartige Sammlungen weltweit existieren, ist das dringende Bedürfnis, DAMM multilingual auszubauen. Außerdem sollen die Daten aus DAMM nicht nur für die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)Objekte aus DAMM sondern von dort auch für die Europeana aggregiert werden können.
Der wesentliche Nutzen der Internationalisierung besteht in der globalen Vernetzung der Bestände an mathematischen Modellen und der Verknüpfung der Objekte mit weiteren Quellen, etwa den Katalogen einschlägiger Modellhersteller. Die potentiellen Nutzerinnen und Nutzer von DAMM stammen typischerweise aus den Bereichen Mathematik, Ingenieurwesen, Architektur, Design, Kulturgeschichte, Kunst und Kunstgeschichte. So sind gewisse Entwicklungen bei den Protagonisten des Bauhauses oder bei den französischen Surrealisten ohne die in höheren Lehranstalten präsenten mathematischen Modelle gar nicht denkbar. Nur durch den geplanten multilingualen Ausbau wird DAMM letztlich für die bereits interessierten Partner aus Frankreich, England, Portugal, Ukraine und den Niederlanden attraktiv. Tatsächlich bedient DAMM ein Defizit, das viele Sammlungen betrifft: Es stehen vor Ort in der Regel keine adäquaten und nachhaltigen Datenbanklösungen zur Verfügung. Insbesondere die während der Entwicklung von DAMM entstandenen Kompetenzen bei der 3-D-Digitalisierung und Präsentation der Objekte wird nachgefragt.
Mit der Internationalisierung von DAMM soll die Strahlkraft der TU Dresden im Verbund mit der SLUB und der DDB gesteigert werden. Insbesondere die Nutzung der Modelle und der zugehörigen Online-Ressource DAMM für die Lehre treiben wir voran. Wir planen Transferleistungen, die wir durch einen Online-Support und durch einen internationalen Workshop für die interessierten Betreuerinnen und Betreuer von Sammlungen durchführen wollen. Wir sehen die Internationalisierung von DAMM als ein Vorhaben mit Vorbildcharakter für weitere Sammlungen an der TU Dresden. Wir erwarten einen positiven Impact auf die bislang von der DDB und der Europeana zur Verfügung gestellten Darstellungsoptionen. DAMM ist eine Blaupause für eine standardisierte Darstellung von mathematischen Formeln und 3-D-Visualisierungen.
Außerdem mag dieses Projekt im Kontext mit der vom Rektorat unterstützten und von der Kustodie 2021 in Dresden durchzuführenden gemeinsamen Jahrestagung der zwei wichtigsten internationalen Vereinigungen zum Thema universitäre Sammlungen gesehen werden [1].
[1] http://umac.icom.museum/umac-will-meet-in-dresden-in-2021/