08.10.2021
Sammlung Mathematische Modelle bekommt neue Schätze
Am 23. September 2021 hat Roland Seifert 35 historische Modelle an die TU Dresden gespendet
Die Sammlung Mathematische Modelle der TU Dresden ist um einige Schätze reicher geworden. Roland Seifert hat seine private Sammlung von Oberursel nach Dresden transportiert und an Prof. Daniel Lordick übergeben. Damit können nun an der Fakultät Mathematik endlich wieder jene ikonischen Gipsmodelle gezeigt werden, die um 1900 in Deutschland entstanden und vom Verlag Martin Schilling weltweit vertrieben worden sind. Dazu zählt etwa die Diagonalfläche von Clebsch, deren formale Schönheit schon zu großen Skulpturen inspiriert hat und die von Fotografen wie Man Ray und Hiroshi Sugimoto verewigt wurde.
Die TU Dresden hatte bisher nur wenige dieser Modelle, da die ursprüngliche Lehrsammlung der Königlich Sächsischen Technischen Hochschule bei der Bombardierung 1945 mit dem Hauptgebäude am heutigen Friedrich-List-Platz zerstört worden ist. So kamen erst um 1960 durch die Auflösung des Verlages Martin Schilling einige Modelle von Leipzig nach Dresden.
Um so größer ist der Dank an Roland Seifert, dass er sich von seiner Sammlung getrennt hat und die Fakultät damit bedachte – schweren Herzens, wie er zugibt. Schließlich hatte er die Modelle Anfang der 1980er-Jahre vor der Entsorgung bewahrt. Zuletzt hat sich der Physiker mit der Herstellung und dem Vertrieb von 3-D-Scannern beschäftigt, die etwa für die Anpassung von Hörgeräten an die individuelle Form von Ohrmuscheln genutzt werden. Als sprechendes Logo für seine Firma in Oberursel diente der eigens angefertigte 3-D-Scan eines seiner mathematischen Modelle. Insofern schließt sich mit der Spende der Kreis zum Digitalisierungsprojekt DAMM der Dresdner Sammlung.
UJ
Weitere informationen unter: www.mathematical-models.org
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 15/2021 vom 5. Oktober 2021 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.