Unsere Forschungsschwerpunkte
Inhaltsverzeichnis
Temperament und Emotion: Vulnerabilitäts- und Protektivfaktoren
Neurogenetik Negativer Emotionalität
Die Persönlichkeitseigenschaft Negative Emotionalität stellt einen bedeutenden Vulnerabilitätsfaktor für affektive und Angststörungen dar. Eine Reihe von Studien legt zudem nahe, dass Angst und Depression Extremausprägungen Negativer Emotionalität darstellen. Eine Analyse der neurobiologischen Grundlagen Negativer Emotionalität kann daher wesentlich zur Aufklärung der Pathogenese dieser Erkrankungen beitragen. Aktuelle Studien dieses Projektes widmen sich unter anderem der Assoziation Negativer Emotionalität und zugrunde liegender neurobiologischer Mechanismen mit molekulargenetischen Variationen im Zusammenspiel mit Umweltfaktoren.
Projektleitung
Diana Armbruster
Burkhard Brocke
Alexander Strobel
Kooperationspartner
Clemens Kirschbaum (TU Dresden)
Klaus-Peter Lesch (Universität Würzburg)
Andreas Reif (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Exemplarische Publikation
Armbruster, D., Moser, D.A., Strobel, A., Hensch, T., Kirschbaum, C., Lesch, K.-P. & Brocke, B. (2009). Serotonin transporter gene variation and stressful life events impact processing of fear and anxiety. International Journal of Neuropsychopharmacology, 12, 393-401.
Neuronale Mechanismen der Emotionsregulation
Im Mittelpunkt des Projektes stehen die unwillkürliche und willentliche Regulation von Emotionen, zugrunde liegende neuronale Netzwerke und ihre Beeinflussung durch molekulargenetische Variationen.
Projektleitung
Burkhard Brocke
Denise Dörfel
Sabine Schönfeld
Alexander Strobel
Kooperationspartner
Thomas Goschke (TU Dresden)
Lukas Pezawas (Medizinische Universität Wien)
Henrik Walter (Charité Berlin)
Exemplarische Publikation
Gärtner, A., Dörfel, D., Diers, K., Witt, S. H., Strobel, A., Brocke, B. (2018). Impact of FAAH genetic variation on fronto-amygdala function during emotional processing. European Archives of Psychiatry and Clinical Neuroscience.
Förderung
DFG SFB 940/1 (Project A5)
Genetische Basis und biologische Korrelate affektiver intraindividueller Variabilität
Das Projekt untersucht den Einfluss biologischer Rhythmen auf intraindividuelle Veränderungen der emotionalen Reaktivität. Schwerpunkte sind der Menstruationszyklus und jahreszeitliche (saisonale) Variabilität. Die Probandinnen nehmen wiederholt während der Follikular- und späten Lutealphase jeweils im Sommer und im Winter an der Untersuchung teil. Neben Fragebogendaten werden zu jedem Messzeitpunkt peripher-physiologische Maße und Hormonparameter erfasst. Ferner werden Zusammenhänge zwischen genetischer Variation in den sog. Clock-Genen und im 5-HTT-Gen geprüft. Ein Nebenprojekt fokussiert auf Unterschiede zwischen Frauen mit freiem Zyklus und Frauen, die orale Kontrazeptiva nutzen.
Projektleitung
Diana Armbruster
Kooperationspartner
Clemens Kirschbaum (TU Dresden)
Exemplarische Publikation
Armbruster, D., Brocke, B., Strobel, A. (2017). Winter is coming: Seasonality and the acoustic startle reflex. Physiology & Behavior, 169, 178-183.
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Soziale Interaktion und prosoziales Verhalten
Neurobiologische Grundlagen altruistischer Bestrafung
Altruistische Bestrafung ist die Bestrafung von normabweichendem Verhalten unter Inkaufnahme von Kosten und ohne persönlichen Nutzen, aber mit potenziellem Nutzen für Dritte. Ziel des Projektes ist die weitere Aufklärung zugrunde liegender neuronaler Prozesse. Hierzu nutzen wir bildgebende und psychophysiologische Verfahren in Kombination mit ökonomischen Spielen.
Kooperationspartner:innen
Peter Kirsch (ZI Mannheim)
Henrik Mothes (Universität Freiburg)
Martin Reuter (Universität Bonn)
Sabine Windmann (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Exemplarische Publikation
Strobel, A., Zimmermann, J., Schmitz, A., Reuter, M., Lis, S., Windmann, S. & Kirsch, P. (2011). Beyond revenge: Neural and genetic bases of altruistic punishment. NeuroImage, 54, 671-680.
Empathie und Altruismus
In diesem Projekt erforschen wir Einflussfaktoren auf Altruismus und Empathie. Besonderes Augenmerk liegt dabei neben neurobiologischen Grundlagen auch auf Umwelteinflüssen wie etwa den Arbeitsbedingungen von Pflegekräften.
Kooperationspartner:innen
Gabriele Buruck und Denise Dörfel (TU Dresden)
Exemplarische Publikation
Buruck, G., Wendsche, J., Melzer, M., Strobel, A. & Dörfel, D. (2014). Acute psychosocial stress and emotion regulation skills modulate empathic reactions to pain in others. Frontiers in Psychology, 5, 517.
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Kognition und Motivation: Dispositionelle Perspektiven
Kognition und Motivation: Dispositionelle Perspektiven
Need for Cognition. Need for Cognition (NFC) beschreibt die stabile, intrinsische Motivation eines Individuums, sich kognitiven Herausforderungen zu stellen und Freude an diesen zu empfinden. NFC wird seit Jahrzehnten zur Vorhersage individueller Unterschiede in kognitiver Motivation und Informationsverarbeitung eingesetzt und konnte in verschiedenen – auch eigenen – Studien als konzeptuell eigenständige und zudem psychophysiologisch validierte Dimension individueller Unterschiede neben Intelligenz und Temperamentseigenschaften etabliert werden. Ein Teilprojekt widmet sich dabei der Mehr-Ebenen-Validierung eines Impliziten Assoziationstests zur Erfassung von Need for Cognition. Ein neueres Teilprojekt fokussiert auf die Rolle mentaler Anstrengungsbereitschaft bei kognitiven Kontrollprozessen.
Kooperationspartner:innen
Monika Fleischhauer (PFH Göttingen)
Franzis Preckel (Universität Trier)
Anja Strobel (TU Chemnitz)
Exemplarische Publikation
Fleischhauer, M., Enge, S., Brocke, B., Ullrich, J., Strobel, A. & Strobel, A. (2010). Same or different? Clarifying the relationship of Need for Cognition to personality and intelligence. Personality and Social Psychology Bulletin, 36, 82-96.
Förderung
DFG STR 1005/3-1
Dispositionelle Aspekte der Aufmerksamkeitsallokation
Gegenstand des Projektes ist die Analyse von interindividuellen Unterschieden in der top-down und bottom-up Aufmerksamkeitsallokation. Hierzu kombinieren wir EEG und fMRT mit psychometrischen und molekulargenetischen Zugängen.
Kooperationspartner
Stefan Debener (Universität Oldenburg)
Exemplarische Publikation
Strobel, A., Debener, S., Sorger, B., Peters, J.C., Kranczioch, C., Hoechstetter, K., Engel, A.K., Brocke, B. & Goebel, R. (2008). Novelty- and target-processing during an auditory novelty oddball: A simultaneous event-related potential and functional magnetic resonance imaging study. NeuroImage, 40, 869-883
Neuronale Grundlagen tonischer und phasischer Prozesse der Arousal-Regulation
Gegenstand des Projektes ist die Analyse der Interaktion von phasischer und tonischer Arousalregulation bei Aufmerksamkeitsanforderung. Die Variation der Anforderung an die tonische Arousalregulation wird durch 24-stündigen Schlafentzug und kontrollierten Schlaf hergestellt. Als Messverfahren kommen EEG, fMRT und pCASL in Kombination zum Einsatz.
Kooperationspartner
Walter Sturm (UK Aachen)
Hans Herzog (FZ Jülich)
Exemplarische Publikation
Fischer, T., Langner, R., Birbaumer, N. & Brocke, B. (2008). Arousal and attention: Self-chosen stimulation optimizes cortical excitability and minimizes compensatory effort. Journal of Cognitive Neuroscience, 20, 1443-1453.
Förderung
DFG BR 858/10-1, HE 3090/3-1 , STU 263/7-1