17.11.2025
Forschungspraktikum: Kindesmisshandlung und Interozeption
Der Lehrstuhl für Klinische Kinder- und Jugendpsychologie hat ab sofort Forschungspraktika zum Thema „Kindesmisshandlung und Interozeption“ zu vergeben.
International ist etwa jedes vierte Kind von Misshandlung betroffen. Dies macht Kindesmisshandlung zu einem der einflussreichsten Risiken für psychische Erkrankungen: Kinder, die Misshandlung erlebt haben, haben ein dreimal höheres Risiko, psychisch zu erkranken, als ihre Altersgenossen ohne solche Erfahrungen. Auf diese Weise trägt Kindesmisshandlung wesentlich zur Entwicklung von etwa der Hälfte der psychischen Störungen bei.
Interozeption ist eine Grundlage für die Emotionsverarbeitung und, wenn sie beeinträchtigt ist, ein bedeutender Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Interozeption ist der innere „Sinn“, der es uns ermöglicht, die subtilen Signale unseres Körpers wahrzunehmen und zu verstehen. Bislang wurde der Zusammenhang zwischen Kindesmisshandlung und Interozeption jedoch kaum untersucht, nur eine Studie hat eine pädiatrische Stichprobe untersucht. Darüber hinaus sind auch die zugrunde liegenden Mechanismen weitgehend unerforscht. Dies wäre für eine gezielte Prävention und Therapie von großer Bedeutung. Im Rahmen unseres aktuellen Projekts untersuchen wir daher mit einem multimethodischen Ansatz, inwieweit Erfahrungen mit Kindesmisshandlung mit Beeinträchtigungen der Interozeption verbunden sind und inwieweit diese Unterschiede mit psychischen Problemen zusammenhängen. Im Rahmen dieses Projekts erhalten die Studierenden eine ausführliche Schulung und enge Betreuung. Die Studierenden arbeiten mit Jugendlichen zusammen, helfen bei der Rekrutierung, führen Fragebögen durch und sammeln Erfahrungen mit Verhaltensaufgaben.
Bei Interesse kontaktieren Sie bitte Julia Ditzer, E-Mail: .