27.11.2024
Alexithymie und Erkennung von Gefühlszuständen: eine fMRT-Studie zum „Reading the Mind in the Eyes“-Test
Alexithymie bezeichnet die Schwierigkeit, eigene Emotionen zu erkennen. Doch ist die eigene Gefühlsblindheit auch mit Defiziten bei der Erkennung von affektiven Zuständen anderer Personen verbunden? Und spiegelt sich dies auch auf neuronaler Ebene wider? Diesen Fragen sind Philipp Kanske und Sophie Gosch gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlern aus Leipzig und Mainz nachgegangen. Auf Verhaltens-Ebene zeigte sich kein Zusammenhang zwischen Alexithymie und der Leistung im „Reading the Mind in the Eyes“-Test, der das Erkennen von affektiven Zuständen misst. Auf neuronaler Ebene zeigte sich jedoch einen Zusammenhang zwischen Alexithymie und der Aktivität von Gehirnregionen, die an der visuellen Verarbeitung beteiligt sind. Dies könnte darauf hindeuten, dass Menschen mit höheren Alexithymie-Ausprägungen bei der Erkennung von affektiven Zuständen stärker auf visuelle Hinweise angewiesen sind. Das Verständnis solcher Mechanismen kann langfristig zu zielgenaueren Interventionen beitragen.
Der Artikel ist hier in Englischer Sprache zu finden.