28.11.2023
Expositionstherapie verbessert körperliche Aktivität im Alltag
Die systematische Konfrontation mit vermiedenen Reizen (Exposition) erhöht nachweislich die Lebensqualität bei Personen mit Angststörungen. Aber handelt es sich dabei eher um subjektive Einschätzungen – oder verändert sich tatsächlich etwas im Alltag der Patient:innen? In einer Ecological Momentary Assessment Studie wiesen Ingmar Heinig und Philipp Kanske mit Kollegen aus Würzburg, Göttingen und Greifswald nach, dass Expositionstherapie mit einer Zunahme körperlicher Aktivität verbunden ist: Patient:innen legen nach der Therapie mehr Schritte zurück, verbringen mehr Zeit aktiv statt im Sitzen oder Liegen und haben einen höheren Energieumsatz (Metabolisches Äquivalent). Diese Ergebnisse zeigten sich bei 85 Patient:innen mit Angstörungen, die vor, während und nach der Therapie mit einem Bewegungssensor ausgestattet wurden, den sie rund um die Uhr an der Hüfte trugen. Expositionstherapie führt also zu mehr Bewegung im Alltag, womit auch weitere positive Folgewirkungen verbunden sein könnten.