02.05.2025
Steht ein erhöhtes Risiko für bipolare Störungen im Zusammenhang mit Veränderungen im sozialen Affekt und Kognition?
Bei bipolaren Störungen ist die Erforschung von Frühwarnzeichen von großer Bedeutung, da verspätete Diagnosen mit einer Symptomverschlechterung und geringeren Genesungsraten einhergehen. In Zusammenarbeit mit Emanuel Jauk (Medizinische Universität Graz) untersuchten wir sozio-affektive und kognitive Korrelate eines erhöhten Risikos für bipolare Störungen. Konkret untersuchten wir, ob Personen mit ausgeprägteren hypomanen Persönlichkeitseigenschaften – ein Indikator für ein erhöhtes Risiko für bipolare Störungen – behaviorale oder neuronale Veränderungen im Empathievermögen oder in der kognitiven Perspektivübernahmefähigkeit (Theory of Mind, ToM) zeigen.
Unsere Ergebnisse deuten auf einen positiven Zusammenhang zwischen hypomanen Persönlichkeitseigenschaften und einer erhöhten frontalen Gehirnaktivität bei ToM-Anforderungen hin. Potentiell deuten diese Befunde auf den höheren Bedarf neuronaler Ressourcen hin, die bei einem höheren Risiko für bipolare Störungen aktiviert werden. Diese Befunde liefern wertvolle Einblicke in soziale Verarbeitungsmechanismen in frühen, subklinischen Stadien der bipolaren Störung.
Weitere Information finden Sie in der vollständigen Veröffentlichung in The British Journal of Psychiatry
Choi, D., Förster, K., Hildebrandt, M. K., Maliske, L. Z., Lehmann, K., Kanske, P., & Jauk, E. (2025). Neural correlates of social affect and social cognition as risk markers of bipolar disorder. The British Journal of Psychiatry, 1–7. doi:10.1192/bjp.2024.282