Forschung
Jedes Neugeborene muss lernen, sein eigenes Körpermodell basierend auf multisensorischer Information zu konstruieren (Wahrnehmung) und es durch Handlungen zu evaluieren. Wir glauben, dass Mensch-Maschine-Interaktionen – die Kontrolle eines alternativen ‚Körpers‘ in virtuellen oder telepräsenten Umgebungen – einen ganz ähnlichen aktiven Lernprozess beinhalten. Diesen Prozess möchten wir durch Experimente (basierend auf virtueller Realität) und komputationale Modellierung der Verhaltens- und Hirnreaktionen unserer Proband/innen verstehen.
Um diesen Prozess experimentell zu untersuchen, entwickeln wir virtuelle Umgebungen, die einen Wechsel zwischen alternativen ‚Körpern‘ ermöglichen sollen. Während dieser Experimente zeichnen wir Verhaltensdaten (bspw. durch Sensoren wie Datenhandschuhe) und Hirnaktivität (bspw. mit Kernspintomographie oder Elektroenzephalographie), sowie Selbstberichte unserer Proband/innen auf. So können wir untersuchen, wie unsere Manipulationen gemeinsam Verhalten, Hirnaktivität und Erleben beeinflussen. Um ein tiefergehendes, mechanistisches Verständnis dieser Daten zu erlangen, benutzen wir komputationale Modelle, die von Rahmenprogrammen wie Predictive coding oder Active inference inspiriert werden.
Ausgewählte Veröffentlichungen
Limanowski, J., Litvak, V., & Friston, K. (2020). Cortical beta oscillations reflect the contextual gating of visual action feedback. NeuroImage, 222, 117267. (Link)
Limanowski, J., & Friston, K. (2020). Attentional weighting of vision vs proprioception during action. Cerebral Cortex, 30(3), 1637–1648. (Link)
Limanowski, J., & Friston, K. (2020). Active inference under visuo-proprioceptive conflict: Simulation and empirical results. Scientific Reports, 10, 4010. (Link)
Limanowski, J., Lopes, P., Keck, J., Baudisch, P., Friston, K., & Blankenburg, F. (2020). Action-dependent processing of touch in the human parietal operculum and posterior insula. Cerebral Cortex, 30(2), 607–617. (Link)
Limanowski, J., & Friston, K. (2020). Attenuating oneself: An active inference perspective on “selfless” experiences. Philosophy and the Mind Sciences, 1(I), 6. (Link)