09.12.2020
Terminalserver bietet „virtuellen PC-Pool“ für die Online-Lehre
Das IT Kompetenz- und Servicezentrum des Bereichs Mathematik und Naturwissenschaften hat aufgrund der Corona-bedingten Umstellung auf Online-Lehre eine komfortable IT-Infrastruktur für alle Lehrenden und Studierenden eingerichtet. Der Linux-Terminalserver ermöglicht den Zugriff auf häufig benötigte, lizenzpflichtige, aber auch freie Software für alle Angehörigen der TU Dresden – einfach, schnell und von überall.
Hannah Forst studiert im 7. Semester Politikwissenschaft. Für ihr Bachelorarbeit, die gerade sie in der Zeit der Notschließung der TU Dresden aufnahm, führt sie eine quantitative Studie durch, wofür sie auf das Statistik-Programm SPSS zurückgreifen muss. Als sie von dem Terminalserver des Bereich MN erfahren hat, nutzte sie diesen beinahe täglich: „Für mich wäre die Anfertigung einer quantitativen Bachelorarbeit ohne Zugang zu SPSS in diesem Semester zwar möglich, aber deutlich zeitaufwendiger gewesen. Da wir auch in der Vorlesung und in den PC-Praktika immer mit SPSS gearbeitet haben, habe ich noch keine Erfahrung mit kostenlosen Programmen wie R. Innerhalb der Bearbeitungszeit die Programmiersprache R zu lernen, wäre sicherlich eine große Herausforderung gewesen. Die Installation des Zugangs zum Terminalserver war einfach und unkompliziert und nun kann ich mobil arbeiten und von überall auf meine Dateien zugreifen. Das ist wirklich klasse.“
Nach der Umstellung auf Online-Lehre im April suchten die Lehrenden für Statistik am Bereich eine möglichst schnelle und einfache Lösung, die lizenzpflichtige Software SSPS, die den Studierenden normalerweise in den PC-Pools zur Verfügung steht, auf die heimischen Rechner zu bringen. Der IT-Referent der Fakultät Mathematik Martin Pietsch fand für dieses Problem schnell eine leicht umsetzbare Lösung: einen Linux-Terminalserver.
„Ich bin selbst sehr überrascht, wie stabil und unproblematisch das Ganze läuft. Daher haben wir nun beschlossen, das System auch für andere Kurse beziehungsweise Softwareprodukte zu öffnen“, Martin Pietsch.
Nach mittlerweile fast sechs Monaten Laufzeit haben sich mehr als 630 Nutzerinnen und Nutzer aus zahlreichen Struktureinheiten der gesamten TU Dresden auf dem Server angemeldet. Neben SSPS gibt es über zehn weitere Programme, darunter Maple, LaTeX mit TeXStudio oder Python.
Die Nutzung des Terminalservers ist denkbar einfach, die Anmeldung kann von allen stationären wie auch mobilen Systemen mittels des ZIH-Logins plattformunabhängig erfolgen.
Mathematikdozent Dr. Jan Rudl nutzt den Terminalserver in seinen Statistikvorlesungen: „Mit dem Terminalserver kann ich meine Lehrveranstaltungen, in denen ich auf spezielle Software angewiesen bin, auch in der derzeitigen Situation wie bisher durchführen. Und für die Studierenden ist es damit sogar erheblich bequemer geworden, den Umgang mit der Spezialsoftware von zu Hause aus zu üben.“
Weitere Informationen: tu-dresden.de/mn/terminalserver