Rechnernetzpraxis für das Lehramt: Dr.-Ing. Markus Wutzler (#MW1)
Format
Vorlesung (asynchron als Videostreams) mit Konsultationen, um Fragen zu klären und komplexe Sachverhalte nochmals zu erklären, Übung als umfangreiches E-Learning-Angebot mit interaktiven Lernaufgaben, Praxisaufgaben und Netzwerkpraktikum per Videokonferenz
Schlagworte
Pflichtveranstaltung: Rechnernetzpraxis für das Lehramt (Informatik), Wie funktioniert das Internet? – Verstehen, Erklären, Anwenden, Videostreams & Livekonferenzen: YouTube / BigBlueButton, interaktive Aufgaben & Self-Assessment: OPAL / ONYX, Netzwerkpraktikum: Planung, Entwicklung und Konfiguration eines echten Netzwerks (Tandemarbeit, begleitet per Videokonferenz, VPN & SSH); Lernsoftware Filius
Beschreibung
Die Rechnernetzpraxis für das Lehramt widmet sich der zentralen Frage: Wie funktioniert das Internet? Wesentliche Inhalte sind dabei aktuelle Internetstandards und -technologien, die auch im schulischen Alltag (Unterricht & Schulnetzwerke) relevant sind. Kombiniert werden diese mit schulbezogenen praktischen Aufgaben zur Planung, Simulation und Konfiguration von Netzwerken.
Den Einstieg in die Lehrveranstaltung bildete eine Gruppenarbeit, bei der die Studierenden gemeinsam in einem Padlet ihre Erwartungen an die Lehrveranstaltungen aber auch ihre Herausforderungen und Probleme anonym dokumentieren konnten, damit ich diese im Laufe der Veranstaltung berücksichtigen konnte. Die Skepsis, inwiefern Praxis ausschließlich online zu vermitteln sein sollte, war wie zu erwarten groß. Daher folgte als erste Einheit eine digitale Stationenarbeit, bei der die Studierenden in zufälligen Gruppen Aufgabenstellungen im Kontext der Lehrveranstaltung bearbeiten und sich diese gegenseitig vorstellen sollten. So gewannen alle Studierenden zunächst einen Überblick über das Thema und lernten bereits erste Möglichkeiten kennen, die Inhalte auch selbst im Unterricht zu vermitteln.
Die Vorlesungen wurden dann abschnittsweise mit Präsentationsfolien eingesprochen und jeweils als 3 bis 5 asynchrone Videosequenzen zusammen mit den Präsentationsfolien bereitgestellt. Dazu werden jeweils die Lernziele genannt, Verständnisfragen gestellt und weitere Literatur / Medien referenziert. Die Veranstaltungen wurden wöchentlich freigegeben, um die Studierenden beim Strukturieren des Lernens zu unterstützen. Für die Fragen der Studierenden stand zum einen ein Forum bereit, zum anderen wurden Fragen im CryptPad gesammelt, die dann in einer gemeinsamen Konsultation (Videokonferenz) geklärt wurden.
Die Übung wurde in ein asynchrones Selbstlernangebot umgewandelt: Zu größeren Themeneinheiten wurden OPAL-Tests (ONYX) mit integriertem Feedback entwickelt und angeboten, um eine intensive Unterstützung während des Selbststudiums zu gewährleisten. Das Feedback wurde den Studierenden sofort und automatisiert bereitgestellt, jedoch individuell zu ihren Lösungen, sodass sie diese bei Bedarf schrittweise korrigieren konnten. Für ausgewählte (komplexere) Aufgaben bestand die Möglichkeit, die Aufgaben online einzureichen und durch mich oder die Kommiliton:innen überprüfen zu lassen. Für die schulbezogenen praktischen Aufgaben gab es Aufgabenstellungen und dazugehörige Erklärvideos. Abgerundet wurden diese durch zwei „Live-Übungen“, in denen die Studierenden im Stil des „Live-Codings“ die Filius-Aufgaben (lernsoftware-filius.de) simultan am heimischen Rechner bearbeitet haben.
Das Highlight der Lehrveranstaltung bildete das Netzwerkpraktikum. Dafür entwickeln die Studierenden normalerweise gemeinsam mit mir ein Netzwerk, welches sie anschließend analysieren und konfigurieren. Das gemeinsame Zusammenstecken des Netzwerks musste leider ausfallen und wurde durch ein Video ersetzt, in dem ich zeige, wie das Netzwerk aufgebaut wird. Der Rest des Praktikums verlief fast wie in Präsenz, nur dass die Studierenden nicht im PC-Pool saßen und ich ihnen daher nicht helfend über die Schulter schauen konnte. Per BigBlueButton habe ich gezeigt, wie sie sich per VPN & SSH mit dem Netzwerk verbinden. Danach wurden schrittweise die bereitgestellten Arbeitsanweisungen gemeinsam abgearbeitet, kommentiert und Fragen beantwortet. Die größte Herausforderung war es, Probleme auf Seiten der Studierenden zu lösen, da ich ihre Rechner und ihre Eingaben natürlich nicht sehen konnte. Andererseits war das Praktikum so noch viel realistischer, da Netzwerke in der Regel immer aus der Ferne konfiguriert werden.
Das didaktische Zusammenspiel der verschiedenen Bausteine wurde den Studierenden in einem strukturierten und in sich vernetzten OPAL-Kurs bereitgestellt. Die umfangreiche, transparente Kommunikation mit den Studierenden via E-Mail und OPAL ermöglichte eine intensive Unterstützung im Lernprozess bis hin zur individuellen Betreuung der Studierenden bei spezifischen Problemen oder Fragen. Die anfängliche Skepsis unter den Studierenden verflog schnell und das Feedback war zum Ende der Lehrveranstaltung sehr positiv, insbesondere in Bezug auf das Netzwerkpraktikum und die Prüfungsvorbereitung.
OPAL:
https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/26232619011 (WS 2020, beendet)
https://bildungsportal.sachsen.de/opal/auth/RepositoryEntry/31952830478/CourseNode/1631154550846098010 (WS2021, laufend)
Ansprechpartner
Dr.-Ing. Markus Wutzler
Abstimmungskennung
#MW1