Forschungsprojekt „Gendered University: Geschlechterordnungen an der TU Dresden“
Das Forschungsprojekt „Gendered University“ endete zum 31. Oktober 2017. Der Forschungsbericht sowie die Handlungsempfehlungen wurden zum Projektabschluss dem Rektorat übergeben und sind hier herunterzuladen:
Bereits seit den 1970er Jahren ist die deutliche Unterrepräsentanz von Frauen in der Wissenschaft in einem breiten Umfang Gegenstand der Forschung. Die Gleichstellungspolitik an den Universitäten hat wiederum in den vergangenen Jahren zahlreiche Maßnahmen und Programme angestoßen und umgesetzt, um eine Benachteiligung von Frauen im Wissenschaftsbereich weitreichend und nachhaltig abzubauen. Trotz eines sichtbaren Anstiegs der Frauenanteile in den verschiedenen Qualifikationsstufen bestehen jedoch Geschlechterungleichheiten an Universitäten fort.
Daher stellt sich die Frage, worin der „missing link“ zwischen der alltäglichen Praxis in den verschiedenen Struktureinheiten und Fächern der Universitäten, den Gleichstellungsmaßnahmen und den Ergebnissen der Geschlechterforschung liegt und wo sich Widerstandspotenziale sowie Rezeptions- und Handlungssperren in der Organisation aufspüren lassen.
An diese zentralen Fragen knüpfte das qualitative Forschungsprojekt „Gendered University: Geschlechterordnungen an der TU Dresden“ an, welches ein wichtiger Bestandteil des Zukunftskonzeptes war. Ziel war es, die Geschlechterordnungen an der TU Dresden zu analysieren sowie mögliche Ansatzpunkte ihres Wandels herauszuarbeiten. Dabei nahm das Projekt die Universität als Organisation in den Blick, um den Vergeschlechtlichungen auf verschiedenen Ebenen – sowohl in den Handlungen als auch in den Strukturen bis hin zu Leitbildern und Normen – auf die Spur zu kommen. Von Interesse war insbesondere die fächer- bzw. kontextspezifische Vielfalt in den Geschlechterordnungen. Den zentralen methodischen Zugang bildeten sowohl Gruppendiskussionen als auch teilnehmende Beobachtungen.
Im Kern sollte eine Verknüpfung von Grundlagen- und Anwendungsforschung erfolgen. Neben der Beschreibung der Geschlechterkulturen in verschiedenen Fachrichtungen bzw. Fakultäten der Universität sollte langfristig die Sensibilisierung für die Genderthematik in den beforschten Bereichen weiter entwickelt werden. Überdies wurden die Forschungsergebnisse in Form von Handlungsempfehlungen für die Praxis aufbereitet, um so einen Beitrag zu einer gendersensiblen Organisationsentwicklung der TU Dresden zu leisten.
Weitere Informationen: Projektposter
Das Forschungsprojekt „Gendered University“ war Teil des Zukunftskonzeptes der TU Dresden und wurde finanziert aus Mitteln der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder.