23.03.2016
Startup „Weltprobierer” in den Innovation Sheds
Eine kulinarische Länderbox bietet jetzt das studentische TUD-Startup „Weltprobierer“ an. Derzeit geht es um China. Passend zum chinesischen Neujahrsfest erhält man für 35 Euro zehn landestypische Spezialitäten, darunter Grüner Oolong-Tee, Seetangchips, Wasabi-Erbsen, Reiskuchen, Reispapier für Frühlingsrollen, eine Mischung typischer chinesischer Gewürze und ein chinesischer Mondkuchen. „Ich habe mich als Kind immer gefreut, wenn mein Vater mir Süßigkeiten oder andere Spezialitäten von Geschäftsreisen mitgebracht hat”, erzählt die 22jährige Bettina Kieselbach. Die VWL-Studentin an der Technischen Universität Dresden hatte sich im März nach dem Besuch einer Internationalen Marketingmesse daran erinnert und gründete mit zwei Kommilitonen ihre neue Firma. Seit November können ihre Kunden für 35 Euro solch ein Paket mit exotischen Länderspezialitäten erwerben. Start im November war das Land Brasilien, unser Motto war „Weihnachten unter Palmen“, erzählt die Masterstudentin. Schon 50 Boxen haben sie in den ersten Wochen verkauft, die Hälfte davon als Abos. Die Kunden haben sie on- und offline akquiriert, „viele aus Dresden, aber auch bundesweit, gerade auf dem Land, wo der nächste internationale Spezialitätenladen doch etwas weiter entfernt ist.“ Zum Paket gehören auch landestypische Rezepte, Filmtipps, eine Playlist und ein handgemaltes Aquarell. Außerdem ist zurzeit ein Dampfgarer aus Bambus im Paket, „mit dem man sowohl Gemüse, Fleisch als auch chinesische Teigbällchen zubereiten kann“, erläutert Projektbetreuer Nicolas Mesa. In einem der vier Baucontainer, den sogenannten „Innovation Sheds“, vor dem Biologie-Gebäude am Zelleschen Weg hat ihr Startup sein erstes Domizil gefunden. Unterstützt werden sie von der TUD-Hochschulgruppe ‚Innospire‘, die sich als „Inkubator“ für solche studentische Ideen versteht. „Wenn es um ein eigenes Projekt geht, sind die Studenten viel motivierter als bei einem Unternehmenspraktikum“, erläutert Projektleiter Sebastian Schulz. Im Container sind nur wenige Produkte und Verpackungen gelagert. „Wir wollen unser Investitionsrisiko klein halten“, sagt die angehende Wirtschaftswissenschaftlerin Bettina Kieselbach. Dafür läuft das Marketing schon auf vollen Touren. Es gibt bereits einen Youtube-Film, Facebook und Instagram-Auftritte sowie einen Reiseblog. Als nächstes Land ist dann im März Irland geplant. Qualität wird ganz groß geschrieben: Zur Vorbereitung finden richtige Länderabende statt, bei dem Spezialitäten und Rezepte ausprobiert werden. Wiederholungen soll es nicht geben. „Es gibt ja fast 200 Länder auf der Welt“, sagt Bettina Kieselbach und lacht.