11.05.2021
Wie die TU Dresden ein Green Office bekam… eine knappe Entwicklungsgeschichte.
Wir erinnern uns an den globalen Klimastreik Ende 2019, als Schüler:innen, Studierende und viele andere Menschen auf der ganzen Welt einen Appell an Entscheidungsträger:innen richteten, Klimaschutz mehr Priorität einzuräumen. Auch an der TU Dresden wurde gestreikt, um die Aufmerksamkeit der Unileitung zu wecken und mehr Einsatz für Klima- und Umweltschutz einzufordern.
Vor dem Hintergrund dieser bewegten Zeit gründeten Mitglieder der TU-Umweltinitiative und der Students for Furture- Gruppe Anfang 2020 die Green Office-Initiative. Ihr Ziel war es, die TU Dresden dabei zu unterstützen, ihrer gesellschaftlichen Vorbildfunktion im Bereich Klima- und Umweltschutz gerecht zu werden und als Multiplikatorin wirken zu können.
Zu diesem Zweck sollte eine gut sichtbare & zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, die als dauerhafter Bestandteil der Universität Wissen und Informationen zu ökologischer Nachhaltigkeit an der TUD sammelt, aufarbeitet und vermittelt. Außerdem sollte diese Anlaufstelle den vielfältigen, bereits an der TUD aktiven Akteur:innen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit die Möglichkeit bieten, sich zu vernetzen sowie den Wissensaustausch zwischen allen Universitätsmitgliedern zu stärken.
Als Vorbild diente die Grundidee der Green Office Bewegung. Ein Green Office ist ein von Studierenden und Hochschulmitarbeitenden gemeinsam gestaltetes Nachhaltigkeitsbüro, welches im Gegensatz zu rein ehrenamtlichen Initiativen über eine gesicherte Finanzierung sowie Legitimation seitens der Hochschule verfügt. Das erklärte Ziel der Green Office Initiative war es, eine solch institutionell fest verankerte Stelle an der TU Dresden zu etablieren, um sowohl in die Uni hinein als auch in die Gesellschaft hinaus positiv im Bereich Klima- und Umweltschutz wirken zu können. Die Initiative erarbeitete einen ersten Konzeptentwurf für die TU Dresden und ging damit auf die Gruppe Umweltschutz des Dezernats Gebäudemanagement zu. Diese unterstützte ab April 2020 die weitere Ausarbeitung der Idee im Rahmen des Projekts "Nachhaltiger Campus".
Im Zuge der Konzeptarbeit wurden umfangreiche Recherchen hinsichtlich möglicher Umsetzungswege, zu Good-Practice-Beispielen und dem bestehendem Engagement an der TUD betrieben. Die Gruppe tauschte sich mit anderen Initiativen und Nachhaltigkeitsbüros aus und vernetzte sich mit Akteur:innen im Bereich ökologischer Nachhaltigkeit. Der erste Projekt-Pitch im September 2020 wurde genutzt, um in größerer Runde mit Studierenden, Mitarbeitenden und Alumni der TU Dresden in einem Workshop gemeinsam weiter an der Verbesserung der Konzeption zu arbeiten. Infolgedessen erfuhr das Team der Green Office-Initiative auch Unterstützung von der Umweltkoordinatorin der TU Dresden und dem Vorsitzenden der Kommission Umwelt. Darauf folgend stellte die GOI ihren Entwurf der neuen Prorektorin für Universitätskultur und der Kommission Umwelt vor und konkretisierte im Anschluss ihren Entwurf. So konnten letztlich innerhalb des neuen "Team für ökologische Nachhaltigkeit" die bestehenden Strukturen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz mit dem Green Office zusammengeführt werden. Diese Idee überzeugte schließlich auch das Erweiterte Rektorat und so wurde die Einrichtung des Green Office durch Rektorin Staudinger im Februar 2021 offiziell angekündigt.
Die Angliederung des Green Office erfolgt nun innerhalb des neu gegründeten Dezernats für Universitätskultur im Sachgebiet Campusleben. Für die Koordination des Green Office wurde eine 75%-Stelle für fünf Jahre geschaffen und aus Mitteln der Exzellenzstrategie finanziert. Zur Erfüllung der umfangreichen Aufgaben des Green Office werden studentischen und wissenschaftliche Hilfskräfte Unterstützung leisten.
Um den Start des neuen Green Office anzukündigen und Ziele und Aufgaben des Green Office zu verdeutlichen finden demnächste die Tage für ökologische Nachhaltigkeit statt. Hier können sich Interessierte bei unterschiedlichen Formaten über das neue Nachhaltigkeitbüro informieren und aktiv einbringen. Die Veranstaltungen finden digital und vor Ort statt, wobei eine Anmeldung erforderlich ist. Außerdem gibt es ein Gewinnspiel und die Kampagne in den sozialen Medien begleitet die Aktionstage.
Den Projektbericht zur Erstellung des Konzepts ist hier bald zu finden.